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Trotz hoher Verluste: Under Armour übertrifft im zweiten Quartal die Erwartungen

Von Jan Schroder

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Business |AKTUALISIERT

Gut lasen sich die aktuellen Resultaten nicht, die der US-amerikanische Sportartikelanbieter Under Armour Inc. am Freitag vorgelegt hatte. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie hatten bei dem ohnehin seit Jahren schwächelnden Unternehmen im zweiten Quartal 2020 für einen Umsatzeinbruch gesorgt und den Verlust deutlich ansteigen lassen.

Trotzdem sprang der Börsenkurs unmittelbar nach der Veröffentlichung zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent: Das Management und die Analysten hatten im Vorfeld noch schlechtere Zahlen erwartet. Zudem zeigte sich CEO Patrik Frisk „ermutigt“ von der Entwicklung einiger Geschäftsbereiche im Juni und Juli. Bis zum Montag büßte das Unternehmen die Kursgewinne aber wieder ein.

Der wochenlange Lockdown lässt den Quartalsumsatz um 41 Prozent einbrechen

Im zweiten Quartal, das am 30. Juni abgeschlossen wurde, kam Under Armour auf einen Umsatz in Höhe von 707,6 Millionen US-Dollar (602,6 Millionen Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Rückgang um 40,6 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 39,8 Prozent. Deutliche Zuwächse im eigenen Online-Geschäft konnten die Folgen der wochenlangen Ladenschließungen in wichtigen Märkten nicht ausgleichen.

So litten alle Regionen unter dem Lockdown: In Nordamerika sank der Umsatz um 44,9 Prozent (währungsbereinigt -44,8 Prozent) auf 449,7 Millionen US-Dollar, in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) um 38,7 Prozent (währungsbereinigt -37,2 Prozent) auf 89,1 Millionen US-Dollar, im asiatisch-pazifischen Raum um 20,0 Prozent (währungsbereinigt -16,8 Prozent) auf 123,3 Millionen US-Dollar und in Lateinamerika um 71,9 Prozent (währungsbereinigt -68,4 Prozent) auf 11,1 Millionen US-Dollar. Die weltweite Erlöse der Connected-Fitness-Sparte stiegen um 3,1 Prozent auf 32,9 Millionen US-Dollar.

Im ersten Halbjahr beläuft sich der Nettoverlust auf fast 773 Millionen US-Dollar

Neben den empfindlichen Umsatzeinbußen belasteten Ausgaben für Umbaumaßnahmen, mit denen Under Armour seine grundlegenden Probleme beheben will, das Ergebnis zusätzlich. Im jüngsten Quartal beliefen sich diese Restrukturierungskosten sowie damit zusammenhängende Wertberichtigungen nach Angaben des Unternehmens auf 38,9 Millionen US-Dollar. So musste der Sportartikler einen operativen Verlust in Höhe von 169,7 Millionen US-Dollar verbuchen. Im Vorjahresquartal hatte der entsprechende Fehlbetrag lediglich bei 11,5 Millionen US-Dollar gelegen. Der ausgewiesene Nettoverlust wuchs von 17,3 auf 182,9 Millionen US-Dollar (155,8 Millionen Euro). Bereinigt um Sondereffekte fiel der Verlust pro Aktie mit 0,31 US-Dollar immerhin deutlich geringer aus, als die Analysten prognostiziert hatten: Sie waren von einem Fehlbetrag in Höhe von 0,41 US-Dollar ausgegangen.

Im gesamten ersten Halbjahr lag der Umsatz bei 1,64 Milliarden US-Dollar und damit um 31,7 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Der Nettoverlust belief sich auf 772,6 Millionen US-Dollar, nachdem Under Armour in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres noch einen Überschuss von 5,13 Millionen US-Dollar erzielt hatte. Die seit Jahresbeginn verbuchten Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen bezifferte das Unternehmen auf 475,4 Millionen US-Dollar.

Dieser Beitrag wurde mit mehr Details am 3. August um 18.18 Uhr aktualisiert.

Foto: Under Armour Facebook-Page

Under Armour