Studie: Bekleidungsindustrie muss sich neu aufstellen
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Was den Experten besonders Sorgen bereitet: Der Gesamtumsatz der deutschen Bekleidungsindustrie lag 2013 deutlich unter dem Niveau der Zeit vor der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise, die Exportquote stieg seitdem um lediglich vier Prozentpunkte. Eine fortschreitende Marktkonzentration und ein im Vergleich zum Vorjahr rückläufiger Auftragseingang in 2013 zeigen, dass voraussichtlich auch 2014 - auf das Gesamtjahr betrachtet - ein für die Branche schwieriges Jahr sein wird. Schließlich ging auch der Bruttoumsatz pro Kunde in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zurück.
Nachhaltigkeit und Qualität als Chance
Insbesondere kleinere Anbieter sehen sich aufgrund des starken Konkurrenzdrucks durch die vertikalen Fashion-Retailer im Billigsegment in hochpreisige Nischen gedrängt - was sie extrem anfällig für Konjunkturschwankungen macht. Um zukünftiges Wachstum zu generieren, rückt der Ausbau eigener, kostenintensiver, stationärer Retail-Aktivitäten in A-Lagen immer mehr in den Vordergrund.
Doch wie soll die Branche das Problem in den Griff kriegen? Chancen für eine Erholung sehen die Experten zum einen in der Expansion in Wachstumsmärkte, was jedoch erhebliche Investitionen erfordert. Auch neue Wege in der Ausrichtung der Markenstrategie und Vertriebskonzepte kosten Geld. Punkten können die deutschen Modehersteller eigentlich nur, wenn sie sich signifikant von den vertikalen Groß- und Billiganbietern deutlich abheben. Dafür kann beispielsweise die Fokussierung auf konsumethische Aspekte sorgen, wie faire Produktionsbedingungen und gerechter Handel mit qualitativ hochwertigen Produkten. Erste positive Beispiele wie das Berliner Öko-Label Umsan gibt es bereits.
Foto: Umasan