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Sportartikel: Greenpeace findet Gift in WM-Kollektionen

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Kurz vor dem Start der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, zu der alle großen Sportartikelhersteller ihre eigenen Kollektionen auf den Markt bringen, hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Fanprodukte der Marken untersuchen lassen. Das Ergebnis: „Fußballschuhe und

Torwarthandschuhe der WM-Kollektion von Adidas, Nike und Puma enthalten eine breite Palette gefährlicher Chemikalien,“ so Greenpeace.

So hätten unabhängige Labore in Proben aller Marken Schadstoffe wie perfluorierte Chemikalien (PFC), Nonylphenolethoxylate (NPE), Phthalate und Dimethylformamid (DMF) gefunden. „Einige dieser Stoffe stören das Hormonsystem, schädigen die Fruchtbarkeit oder können das Tumorwachstum fördern,“ so die Aktivisten. Besonders schlecht hätten dabei Adidas-Schuhe und Handschuhe abgeschnitten. Das Adidas-Modell „Predator“ soll mit 14,5 Mikrogramm pro Quadratmeter die höchste Menge der besonders gefährlichen PFC-Substanz PFOA enthalten haben. Eine Konzentration, die den firmeneigenen Grenzwert um das 14-fache überstiegen habe, heißt es.

„Adidas erwartet Rekordumsätze von zwei Milliarden Euro mit WM-Produkten. Was die Firma den Fans nicht sagt: Viele Schuhe und Handschuhe sind noch immer mit gesundheitsschädlichen Chemikalien belastet. Sie vergiften die Gewässer in den Produktionsländern. Es ist Zeit für eine rote Karte für Adidas – die Firma muss jetzt handeln", fordert Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Dabei ist Adidas wohl nicht der einzige Sportartikelkonzern, der bei der Produktion die Chemiekeule schwingt. 17 von 21 untersuchten Fußballschuhen hätten ionische PFC, darunter auch PFOA enthalten, so Santen. „Diese Chemikalie ist noch nicht reguliert, ab Juni 2014 gilt in Norwegen der Grenzwert von einem Mikrogramm pro Quadratmeter.“

Der Nike „Tiempo"-Schuh belegt mit 5,9 Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter Platz zwei er fragwürdigen Rangliste belasteter Schuhe. Des weiteren enthielten zwei von vier Torwarthandschuhen zusätzlich ionische PFC. Der Adidas „Predator"–Handschuh habe dabei mit zwei Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter erneut über den Adidas-eigenen Grenzwerten gelegen. Zwar schädige das Tragen dieser Kleidungsstücke nicht unmittelbar die Gesundheit, die Chemikalien gelangten jedoch von den Produkten und den Fabriken in die Umwelt und die Nahrungskette. „In dem Herstellungsland China sind zwei Drittel der Gewässer mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien verunreinigt,“ so Greenpeace.

Auch der WM-Ball scheint belastet

Der offizielle WM-Ball „Brazuca" soll mit Nonylphenolethoxylat belastet sein. Diese Chemikalie baut sich in der Umwelt zu Nonylphenol ab, das hormonell aktiv und giftig für Wasserorganismen ist. NPE sei auch in 16 von 21 Fußballschuhen und zwei von vier Handschuhen gefunden worden, so Greenpeace. Die Chemikalie DMF sei sogar in allen 21 Fußballschuhen getestet worden. DMF wird als Lösungsmittel in der Schuhproduktion eingesetzt, gilt aber als fortpflanzungsgefährdend und gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.

Mit seiner Detox-Kampagne hat Greenpeace eigenen Angaben zufolge bereits 20 Marken überzeugt, bis zum Jahr 2020 giftfrei zu produzieren, darunter auch Adidas, Nike und Puma. Untersuchungen zeigten jedoch immer wieder, dass Adidas und Nike sich hinter Papierversprechen des Branchenverbandes „Zero Discharge of Hazardous Chemicals Group“ (ZDHC) versteckten, so die Umweltschützer. Gleichzeitig hätten Firmen wie H&M oder Mango bereits mit der Entgiftung begonnen. „Im Namen der Fans und der betroffenen Menschen“ fordert Greenpeace-Mann Santen Adidas und Nike nun auf, „einen genauen PFC-Ausstiegsplan festzulegen sowie alle gefährlichen Chemikalien offenzulegen“.

Foto: Adidas

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