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Signa übernimmt Karstadt komplett

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Überraschen konnte die Mitteilung am Freitagmorgen nicht mehr. Seit Tagen hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko den angeschlagenen Kaufhauskonzern Karstadt Warenhaus GmbH mit seinen 83 Filialen schon in Kürze vollständig von der

Berggruen Holding übernehmen könnte.


Am Freitag meldeten die beteiligten Parteien Vollzug: Bereits Anfang kommender Woche geht Karstadt komplett an Signa. Der symbolische Kaufpreis betrage einen Euro, zwischen den Vertragsparteien seien keine Mittel geflossen, teilte der bisherige Eigentümer mit. Die Holding des Investors Nicolas Berggruen, der den seinerzeit insolventen Karstadt-Konzern 2010 ebenfalls für einen Euro übernommen hatte, wird sich demnach komplett aus dem Unternehmen zurückziehen. „Dies gilt für das operative Geschäft sowie die Immobilien, auch die Aufsichtsratsmandate werden zum nächstmöglichen Zeitpunkt niedergelegt“, teilte die Berggruen Holding mit.

Nicolas Berggruen zieht sich komplett aus der Karstadt-Gruppe zurück

Benko hatte bereits im vergangenen Jahr Teile der Karstadt-Gruppe übernommen. Seit September 2013 hält der Investor jeweils 75,1 Prozent der Anteile an Karstadt Sport sowie an der Karstadt Premium Group, in der die besonders prestigeträchtigen Häuser, darunter das Berliner KaDeWe, zusammengefasst sind. Signa hatte seinerzeit Investitionen im Volumen von 300 Millionen Euro zugesagt. „Hiervon sind seitdem bereits 200 Millionen Euro in die Modernisierung der Warenhäuser geflossen“, heiß es in der Mitteilung. Im Zuge der jüngsten Transaktion mit der Berggruen Holding werden die Österreicher nun auch die verbliebenen Anteile in Höhe von 24,9 Prozent an beiden Sparten übernehmen.

Nicolas Berggruen war vor vier Jahren als Retter des Traditionsunternehmens gefeiert worden. Doch die strukturellen Probleme des Einzelhändlers blieben. Bis Ende 2013 bemühte sich Andrew Jennings als CEO vergeblich um eine Neuausrichtung, seine Nachfolgerin, die frühere Ikea-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt, hielt danach nicht einmal fünf Monate auf dem Chefsessel durch.

„Wir haben Karstadt im Jahr 2010 aus der Insolvenz geführt und konnten den Fortbestand des Unternehmens ohne massive Einschnitte bei der Belegschaft bis 2012 gewährleisten. Bis heute wurde kein einziger Standort geschlossen“, ließ sich Berggruen nach seinem Ausstieg zitieren. Er sprach den Mitarbeitern Dank für ihren Einsatz aus, räumte aber ein, dass Karstadt „trotz unserer Bemühungen“ noch keine schwarzen Zahlen schreibe. Daher mache er nun „den Weg frei für einen Neuanfang mit einem neuen Eigentümer“.

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