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Richemont: gute Zahlen, verhaltene Aussichten

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Am Mittwoch präsentierte der schweizerische Luxusgüterkonzern Richemont im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung die aktuellen Umsatzzahlen für die ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres. Die fielen beeindruckend aus,

und für das erste Halbjahr rechnet das Unternehmen mit deutlichen Zuwächsen beim Umsatz und beim operativen Ergebnis. Konzernchef Johann Rupert dämpfte allerdings die Erwartungen für den Rest des Jahres.

Insgesamt übertraf der Konzernumsatz im Zeitraum von April bis August das entsprechende Vorjahresniveau um 29 Prozent. Die Kursentwicklung des Schweizer Frankens drückte die Steigerungsrate: Währungsbereinigt ergab sich sogar ein Plus von 35 Prozent. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans konnte Richemont deutlich zulegen (+46 Prozent, währungsbereinigt +59 Prozent). Auch in der Region Americas (+26 Prozent, währungsbereinigt +41 Prozent) und in Europa (+21 Prozent, währungsbereinigt +22 Prozent) erzielten die Schweizer hohe Wachstumsraten, und selbst im von Naturkatastrophen erschütterten Japan ergab sich ein Plus (+7 Prozent, währungsbereinigt +8 Prozent).

Dynamisch entwickelte sich der eigene Einzelhandel (+37 Prozent, währungsbereinigt +44 Prozent), wozu nach Angeben des Unternehmens die Flächenexpansion in der Region Asien-Pazifik und deutliche Zuwächse beim Online-Modeshop Net-A-Porter, den Richemont im vergangenen Jahr übernommen hatte, maßgeblich beitrugen. Im Großhandelsgeschäft stiegen die Umsätze um 22 Prozent (währungsbereinigt +27 Prozent).

Die einzelnen Produktsegmente, bei Richemont traditionell "Maisons" genannt, konnten allesamt zweistellige Zuwachsraten melden (Schmuck +34 Prozent, währungsbereinigt +41; Uhren +28 Prozent, währungsbereinigt +34 Prozent; Montblanc (Schreibgeräte) +10 Prozent, währungsbereinigt +15 Prozent). Das Segment "Andere Geschäftsbereiche", in dem unter anderem Modelabel wie Chloé und der Internet-Versender Net-A-Porter geführt werden, steigerte seine Umsätze um 24 Prozent (währungsbereinigt +30 Prozent).

Trotz der erfreulichen Umsatzentwicklung in den zurückliegenden Monaten fiel der Ausblick, den Chairman und CEO Johann Rupert den Aktionären präsentierte, äußerst vorsichtig aus. Die Entwicklung im Rest des Geschäftsjahres sei "schwer vorherzusagen", erklärte er. Die weltweite Staatsschuldenkrise und insbesondere die Probleme in der Eurozone würden wahrscheinlich die Geschäfte beeinträchtigen. Es sei unter diesen Umständen "überoptimistisch", eine Fortsetzung der gegenwärtigen Wachstumsraten zu erhoffen, so Rupert. Zudem werde der starke Schweizer Franken die Margen des Konzerns, der vor allem exportorientiert aufgestellt ist, drücken. Da außerdem positive Sondereffekte, die im vergangenen Jahr verbucht wurden, wegfallen, rechnet Richemont für das erste Halbjahr trotz der deutlichen Steigerung beim operativen Gewinn lediglich damit, dass das Ergebnis nach Minderheitenanteilen in etwa das Vorjahresniveau erreichen wird.

Foto: Richemont
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