• Home
  • V1
  • Mode-nachrichten
  • Kering will Pythonhandel regulieren

Kering will Pythonhandel regulieren

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more

Mode-Nachrichten

Die Luxusholding-Gruppe Kering kündigte ihr Ziel an, bis 2016 ihren Gesamtbedarf an Pythonleder über legale Zuchtfarmen zu decken. Dies fasste sie in einem ersten Bericht im Rahmen der Partnerschaft zur Erhaltung der Python zusammen, einer Zusammenarbeit von Kering, dem International Trade Center (ITC)

und der International Union for Conservation of Nature (IUCN SSC Boa & Python Specialist Group), so Fashionmag.

 

Im vergangenen November gab Kering den Beginn der Initiative bekannt, um eine branchenweite Änderung des Pythonhandels zu bewirken. Illegal gehandelt Pythonhäute sollen laut Schätzungen einen Wert von 720 Millionen Euro haben und werden jedes Jahr durch laxe Vorschriften und steigende Nachfrage nach Europa importiert. Pythonhäute werden hauptsächlich für die Modebranche gehandelt, um Luxusleder-Produkte herzustellen wobei Italien, Deutschland und Frankreich die größten Importeure sind.

Kering ist mit der wachsenden Nachfrage nach Pythonleder konfrontiert, die hauptsächlich von seiner asiatischen Kundschaft angetrieben wird. Das Unternehmen äußerte aber Bedenken über die nachhaltige Beschaffung der Schlangenhäute und die mit der illegalen Beschaffung verbundenen Gefahren. Der illegale Handel von Pythonhäuten findet zum größten Teil in Südostasien statt und das Einfangen wilder Pythons in großem Stil führt zur Bedrohung zweier Schlangenarten: der Netzpython und der Tigerpython. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Nachfrage nach Pythonhäuten deutlich erhöht; es werden etwa 500.000 Python-Häute pro Jahr aus südostasiatischen Ländern im Wert von 32 bis 35 US-Dollar pro Meter exportiert.

Erhöhte Nachfrage belastet Bestände wild lebender Pythons

Laut Bericht ist eine Steigerung der Nachfrage wahrscheinlich, was einen erheblichen Druck auf die Zahl der wilden Pythons ausüben wird. “Die Pythonzucht ist nur ein Teil einer möglichen Lösung für den nachhaltigen Handel mit Pythonhäuten. Wir sollten insgesamt die Erhaltung und das größere Potenzial wilder Pythons nicht aus den Augen verlieren, um Erhaltung wilder Pythons und ihrer Lebensräume zu fördern”, so Daniel Natusch, einer der Verfasser des Berichts und Mitglied von IUCN SSC Boa und der Python Specialist Group .

Der Bericht empfiehlt die Einführung von Systemen, um die Pythonzucht zu dokumentieren, um sicherzustellen, dass der Handel nachhaltig und legal wird, um den Handel mit den Häuten wilder Pythons zu unterbinden. Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit, eine Technik zu entwickeln, um den Unterschied zwischen Häuten aus Zuchtbetrieben und von wilden Pythons erkennen zu können.

Kering kauft derzeit Häute von Pythonzuchten sowie von wild gefangenen Pythons, die nach dem Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) in Indonesien, Malaysia und Vietnam zertifiziert wurden. Die Luxus-Holding verspricht jetzt, ab 2016 nur noch Pythonhäute von Unternehmen zu benutzen, die den höchsten Standards entsprechen und eine positive Wirkung auf die Arten haben, die in freier Wildbahn leben.

Sollte Kering sich entschließen, seine eigene Pythonzucht aufzumachen, so würde dies der Gruppe eine größere Kontrolle über Lieferkette und Vorräte einräumen. Zudem wäre das Luxusunternehmen nicht allein mit seiner Entscheidung – bereits Hermes und Louis Vuitton besitzen eine Reihe von Alligator- und Krokodilzuchten in den USA und Australien für ihr eigenes Leder.

Kering