Kering: Gucci und Puma bremsen Wachstumstempo
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Im Luxussegment verbesserten sich die Erlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,1 Prozent (währungs- und strukturbereinigt +6,3 Prozent) auf 1,6 Milliarden Euro, obwohl mit Gucci ausgerechnet die größte Marke weiter schwächelte. Ihr Umsatz sank um 3,2 Prozent (währungsbereinigt +0,3 Prozent) auf 838,1 Millionen Euro. Zwar konnte Gucci im eigenen Einzelhandel zulegen, die selektivere Auswahl von Handelspartnern und der daraus resultierende Umsatzrückgang im Großhandel belasteten allerdings die Zahlen.
Der Umsatz von Puma sank im ersten Quartal um 6,6 Prozent
Die Sparte Sport & Lifestyle musste hingegen einen weiteren Umsatzrückgang hinnehmen. Ihre Erlöse sanken um 6,3 Prozent (währungsbereinigt -0,2 Prozent) auf 789,6 Millionen Euro. Entscheidend war die anhaltende Schwäche von Puma. Der Umsatz der deutschen Traditionsmarke sank um 6,6 Prozent auf 730,0 Millionen Euro. Währungsbereinigt konnte sie aber annähernd das Vorjahresniveau halten (-0,4 Prozent), weshalb der Konzern die Tendenz als „ermutigend“ einstufte. In Osteuropa, dem Mittleren Osten sowie mit Einschränkungen in Nordamerika habe sich Puma „solide“ entwickelt, in Westeuropa aber auch im abgelaufenen Quartal unter den allgemein schwierigen Bedingungen auf dem Schuhmarkt gelitten.
Die kleineren Marken des Segments, darunter Tretorn und Volcom, setzten gemeinsam 59,6 Millionen Euro um, 2,5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal (währungs- und strukturbereinigt +1,5 Prozent). Trotz der nach wie vor mageren Zahlen sprach Konzernchef François-Henri Pinault von einer „Trendverbesserung“ im Sportlifestyle-Bereich.
Der Konzern veröffnetlichte am Donnerstag nicht nur seine aktuellen Umsatzzahlen, er kündigte darüber hinaus an, seine Luxussparte im Mai umzustrukturieren. Künftig werden demnach alle zugehörigen Marken mit Ausnahme von Gucci auf die beiden neuen Segmente „Couture & Leather Goods“ sowie „Watches & Jewelry“ verteilt. Marco Bizzarri, derzeit noch President von Bottega Veneta, wird das Modesegment leiten, Albert Bensoussan die Uhren- und Schmucksparte. Beide werden wie Gucci-CEO Patrizio di Marco direkt an Konzernchef Pinault berichten.
Kering verspricht sich von der neuen Segmentierung eine effizientere Ressourcenverteilung, da diese künftig gezielter auf die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Marken zugeschnitten werden kann. Die weitgehende Autonomie der einzelnen Labels, die weiterhin von eigenen CEOs geführt werden, soll durch die Neugliederung nicht beschnitten werden. Alexis Babeau, der bislang die gesamte Luxussparte als Managing Director führte, wird den Konzern verlassen.
Foto: Gucci