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Karstadt: 30 Filialen vor dem Aus?

Von FashionUnited

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Auch nach dem Verkauf an den österreichischen Investor René Benko kommt der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt nicht aus den Schlagzeilen, im Gegenteil: Nachdem eine nachhaltige Rettung des Unternehmens durch den Finanzinvestor Nicolas

Berggruen fehlgeschlagen ist und dieser Karstadt kürzlich für einen symbolischen Preis von einem Euro an Benkos Firma Signa verkauft hat, bangen nun Tausende Mitarbeiten in ganz Deutschland um ihre Jobs.

Nach

Informationen der „Bild“-Zeitung stehen dem Konzern nun nämlich weitere schmerzhafte Einschnitte bevor, viel schmerzhafter als die, die Berggruen bereits in der Vergangenheit vorgenommen hat. Dazu soll auch die Schließung von 20 bis 30 Filialen zählen, die nachhaltig rote Zahlen schreiben und keine Perspektive mehr haben sollen. Davon betroffen wären Insiderangaben zufolge rund 3.000 bis 4.000 der aktuell noch 17.000 verbliebenen Mitarbeiter.

Genaueres zu den Plänen Benkos soll noch in dieser Woche bekannt werden, spätestens am kommenden Donnerstag, wenn sich der neue Aufsichtsrat zu seiner ersten Sitzung in der Essener Konzernzentrale trifft. Dann sollen auch erste Details über die Sanierungspläne und die Zukunft der deutschen Warenhauskette vorgelegt werden. Eine endgültige Entscheidung über Schließungen solle es in dieser Woche allerdings noch nicht geben, da man „sozialverträglich mit allen Betroffenen verhandeln“ wolle, wird ein Insider von Bild zitiert.

Zugleich kündigt Arno Peukes, der für Verdi im Karstadt-Aufsichtsrat sitzt, im Berliner „Tagesspiegel“ Widerstand gegen die Sanierungspläne an. „Ein Haus zu schließen, kostet viel Geld. Zehn bis 15 Millionen Euro allein für Sozial- und fortlaufende Immobilienverträge", so Peukes in dem Blatt. Das mache bei 20 bis 30 Häusern mindestens 300 Millionen Euro. „Dieses Geld steckt man besser in die Erhaltung der Standorte, statt Tausende Arbeitsplätze zu vernichten“.

Gewerkschafter fordert deutschen Chef

Der bisherigen Führung wirft Peukes massive Fehler vor: „In den letzten Jahren ist bei Karstadt Missmanagement betrieben worden. „Die Politik ging an den Bedürfnissen vorbei.“ Umfangreiche Filialschließungen werde er deshalb nicht akzeptieren. „Wehrlos werden weder Verdi noch der Betriebsrat einen Kahlschlag hinnehmen“, so Peukes im „Tagesspiegel“.

Welchen Weg der Konzern einschlagen wird, um die schwierige Sanierung zu stemmen, wird wohl auch vom künftigen Führungsgremium abhängen. Noch im Herbst dieses Jahres soll daher ein neuer Karstadt-Chef „mit Sanierungs- und Handelserfahrung“ den angeschlagenen Warenhauskonzern übernehmen und den Umbau bis spätestens 2017 umsetzen, damit der „Rest-Konzern“ gerettet werden könne, heißt es aus der Essener Firmenzentrale. Immerhin zwei Personalien stehen jedoch wohl bereits fest: Miguel Müllenbach, der den Konzern aktuell leitet, bleibt im Vorstand, und auch Stephan Fanderl soll weiter an der Spitze des Aufsichtsrats stehen.

Geht es nach Ver.di-Mann Peukes, so soll der nächste Karstadt-Geschäftsführer zumindest deutsch sprechen – „sonst ist es schwierig, ein Gespür für die Mitarbeiter zu bekommen“. Zuletzt hatten mit der Schwedin Eva-Lotta Sjöstedt und dem Briten Andrew Jennings zwei Ausländer an der Spitze des Konzerns gestanden.

Foto: Ushuaia ET / pixelio.de


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