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Adidas: Greenpeace protestiert

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

„Adidas verdient Milliarden mit der Fußballweltmeisterschaft, hält aber seine Zusagen nicht ein", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Greenpeace und Adidas werden wohl niemals Freunde werden, erneut macht Greenpeace seiner

Empörung Luft und protestiert morgen in 20 deutschen Städten vor Adidas Filialen.

Die Umweltaktivisten fordern seit Jahren, dass Adidas keine gefährlichen Gifte mehr in der Produktion verwendet. 2011 sagte der Konzern zu, seine Produktion umzustellen, um ab 2020 die besonders gefährlichen Gifte zu verbannen. Greenpeace sieht jedoch keine Resultate und ruft deshalb zum Protest auf. Neben

Deutschland wird Greenpeace morgen auch in neun weiteren Ländern in 35 Städten vor den Adidas Filialen protestieren und die Einhaltung der Zusagen fordern. Sie projizierten zudem einen giftigen Adidas-Schuh mit der Botschaft: "Detox football NOW!" Adidas sagt: „Wir verurteilen den Versuch von Greenpeace, unseren Konsumenten eine Gesundheitsgefährdung unserer Produkte weiszumachen. Hier handelt es sich eindeutig um eine unbegründete Panikmache.“

„Adidas als eines der vier umweltfreundlichsten Unternehmen"

Letzte Woche hatte Greenpeace in einem Report nachgewiesen, dass Adidas bei der Produktion vieler WM-Artikel Gifte verwendet. „Statt nur weitere Farben und Designs auf den Markt zu bringen, sollte Adidas endlich anfangen, sauber zu produzieren", sagt Manfred Santen. Untersuchungen der Umweltschutzorganisation haben mehrfach belegt, dass gefährliche Chemikalien aus Textilfabriken das Trinkwasser in Herstellungsländern wie China und Mexiko verschmutzen. Von Adidas heißt es: „Die Adidas Gruppe ist wiederholt als weltweit führendes Unternehmen im Bereich Umweltschutz ausgezeichnet worden. So hat beispielsweise das chinesische Institute of Public and Environmental Affairs, ein Partner von Greenpeace, die Adidas Gruppe als eines der vier umweltfreundlichsten Unternehmen in unserer Industrie in China ausgezeichnet.“

In den Produkten des Sportartikelherstellers fand Greenpeace nach eigenen Angaben hohe Konzentrationen von Perfluoroktansäure und Dimethylformamid. Ersteres will der Konzern zwar durch ein anderes Mittel ersetzen, welches laut Greenpeace aber ähnlich gefährlich ist. „Adidas muss endlich in die Offensive, statt sich hinter leeren Versprechen und falschen Ersatzstoffen zu verstecken", sagt Santen. „Die angeblichen Testergebnisse zeigen deutlich, dass ein vorsätzlicher Einsatz der Substanzen nicht stattgefunden hat. Ein Beispiel: Die EU-Richtlinie für NPEs ist 1000 ppm (Milligramm pro Kilogramm) - der angeblich im Brazuca gefundene Wert ist somit fünfzigfach niedriger als der EU-Grenzwert. Brazuca, genau wie alle anderen getesteten Adidas-Produkte - erfüllt uneingeschränkt alle gesetzlichen Vorgaben. Die angeblichen Testergebnisse sind somit ein Beleg für unser kontinuierliches Engagement, den „Best Practice“-Ansatz in allen unseren Produkten zu gewährleisten“, entgegnet Adidas.

Greenpeace startet internationale Detox-Kampagne

Die Proteste sollen Adidas an seine ökologische Verantwortung erinnern und einen überzeugenderen Einsatz des Konzerns einfordern. Aber nicht nur Adidas soll sich angesprochen fühlen, mit der internationalen Detox-Kampagne fordert Greenpeace alle Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen.

„Wir arbeiten intensiv mit Materiallieferanten und der chemischen Industrie zusammen, um die Freisetzung gefährlicher Chemikalien innerhalb unseres Einflussbereichs weitestgehend zu eliminieren und zu reduzieren. Wir setzen uns zudem dafür ein, umweltverträgliche und technisch realisierbare Lösungen in der Industrie voranzutreiben. Aus diesem Grund haben wir uns einer Gruppe von Markenunternehmen angeschlossen, die einen gemeinsamen Fahrplan zum Verzicht auf gefährliche Chemikalien innerhalb der Beschaffungsketten bis 2020 aufgestellt hat. Dies ist ein ehrgeiziges Vorhaben, das einen neuen Maßstab für die Umweltleistung der globalen Bekleidungs- und Schuhindustrie setzt. Der Fahrplan beinhaltet spezifische Verpflichtungen und Fristen, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen“, sagt Adidas über seine Pläne für die Zukunft.

Deutsche Städte in denen Greenpeace-Aktivisten morgen protestieren werden: Aachen, Berlin, Bochum, Dortmund, Braunschweig, Dresden, Düsseldorf, Erlangen, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Karlsruhe, Koblenz, Köln, Nürnberg, Osnabrück, Osnabrück, Paderborn, Saar, St. Wendel, Wetzlar.

Foto: Adidas Werbung – die Pflanzen sind aus Plastik, Greenpeace Detox-Kampagne
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