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Mulberry: Umsatz sinkt, Gewinn bricht ein

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Der Nettogewinn des britischen Luxusgüterkonzerns Mulberry ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 um mehr als die Hälfte geschrumpft. Auch der Umsatz verfehlte das Vorjahresniveau. Mit einer strategischen Neuausrichtung will das Unternehmen künftig in die Erfolgsspur zurückfinden.



Am Donnerstag legte Mulberry vorläufige Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor, das am 31. April endete. Demnach sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent von 165,1 auf 163,5 Millionen Britische Pfund, umgerechnet rund 203 Millionen Euro.

Im eigenen Einzelhandel konnte Mulberry zulegen. Das kleine Plus war aber ausschließlich der Auslandsexpansion mit eigenen Stores zu verdanken: Die Retail-Erlöse wuchsen um zwei Prozent auf 109,0 Millionen Britische Pfund, auf vergleichbarer Fläche gingen sie allerdings um drei Prozent zurück. Während der Einzelhandelsumsatz auf dem britischen Heimatmarkt praktisch stagnierte (91,9 Millionen Britische Pfund), legte er im Ausland dank der sieben im Jahresverlauf neu eröffneten Läden um elf Prozent zu und erreichte 17,1 Millionen Britische Pfund. Die weltweiten Online-Erlöse sanken um elf Prozent auf 15,6 Millionen Britische Pfund.

Im Großhandelsgeschäft ging der Umsatz um neun Prozent auf 54,5 Millionen Britische Pfund zurück. Das Unternehmen begründete das mit der gesunkenen Nachfrage in Großbritannien und Asien.

Die Auslandsexpansion mit neuen Shops verursachte höhere Kosten und belastete damit das Ergebnis. Hinzu kamen negative Sondereffekte, darunter die Abfindung für den früheren CEO Bruno Guillon, der das Unternehmen im März verlassen hatte, und Wertberichtigungen der Bestände zweier US-Stores. Der Vorsteuergewinn sank daher um 46 Prozent von 26,0 auf 14,0 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um die genannten Einmalbelastungen ging er um 33 Prozent auf 17,4 Millionen Britische Pfund zurück. Der ausgewiesene Jahresüberschuss fiel sogar um 54 Prozent von 18,7 auf 8,6 Millionen Britische Pfund.

Eine strategische Neuausrichtung soll mittelfristig wieder zum Erfolg führen

Angesichts der wenig erfreulichen Entwicklung hatte das Unternehmen bereits nach dem Abschied von Guillon, der die Marke im hochpreisigen Luxussegment positionieren wollte, eine strategische Kehrtwende angekündigt. Godfrey Davis, der Mulberry seither übergangsweise führt, veranlasste die Einführung einer erschwinglicheren Taschenlinie. „Wir haben auf unsere Kunden gehört und bringen nun wieder verstärkt attraktive Produkte in der wichtigen Preisklasse zwischen 500 und 800 Britischen Pfund auf den Markt“, erläuterte Davis. Ein erster Schritt sei die Einführung der Taschenlinie Tessie gewesen. Diese habe sich bereits als „sehr beliebt“ erwiesen, so Davis.

Darüber hinaus reformierte das Unternehmen seine Zuliefererstrukturen und bremste das Expansionstempo. Angesichts hoher Investitionen in einen neuen Flagshipstore in Paris, der zu Beginn des kommenden Geschäftsjahres eröffnet werden soll, will Mulberry im laufenden Jahr im Gegensatz zu früheren Plänen lediglich fünf neue Läden eröffnen und sich vor allem darauf konzentrieren, die „Produktivität der bestehenden Standorte zu steigern“.

Der Start ins aktuelle Geschäftsjahr fiel indessen ernüchternd aus: Mulberry teilte mit, dass der Retail-Umsatz in den zehn Wochen bis zum 7. Juni um neun Prozent gesunken sei. Auf vergleichbarer Fläche gingen die Einzelhandelserlöse in diesem Zeitraum sogar um 15 Prozent zurück. „Die Aussichten für das laufende Jahr sind weiterhin herausfordernd“, räumte das Unternehmen ein. Trotz des „kurzfristigen Drucks“ sei die Unternehmensführung aber „zuversichtlich, auf der Basis des soliden Fundaments der Marke und ihrer einzigartigen Position im Luxusgütermarkt mittelfristig wieder Wachstum zu generieren“.

Foto: Mulberry

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