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Leichte Erholung für europäischen Einzelhandel im 2. HJ 2013

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

2013 war definitiv ein ziemlich gemischtes Jahr für Bekleidungshändler im Allgemeinen und für europäische Marken im Besonderen. Aber die zweite Jahreshälfte brachte ein bißchen Auftrieb in Form eines bescheidenen, aber beständigen Wachstums: Der Einzelhandel auf dem europäischen Festland

konnte um fast 1 Prozent zulegen, wie die vom FashionUnited Informationsdienst zusammengestellten Zahlen zeigen.

Die

von FashionUnited gesammelten Daten zeigen, dass die Umsätze des europäischen Einzelhandels (EU-28) in Modegeschäften in der zweiten Jahreshälfte 2013 um 0,9 Prozent anstiegen, trotz eines leichten Rückgangs im Jahresvergleich aufgrund von Inflation und bereinigter Einzelhandelsverkaufszahlen. Übers Jahr gerechnet wurde der zögerliche Warenumsatz bei Strumpftextilien, Bekleidung und Schuhen in Modegeschäften in der zweiten Hälfte des Jahres durch einen 1,6-prozentigen Anstieg in den letzten drei Monaten des Jahres ausgeglichen.

Ein starker Anstieg war im Online-Handel zu verzeichnen, wo Marken wie Burberry, Primark und Zara mit speziellen Verkaufswebsites in ganz Europa, Russland und im Nahen Osten, die die Höhepunkte des Zeitraums darstellten, ihre ersten Erfolge im E-Commerce sammelten.

Auch der Versandhandel war ein wichtiger Verbündeter für Marken wie LaRedoute oder Next, um nur einige wenige Hauptakteure der Branche zu nennen. Die Gesamtumsätze von Versandhandel, Kataloggeschäft und Online-Handel verbesserten sich 2013 um 8,9 Prozent.

Ebenso hinterließ die übermäßig prognostizierte Verlagerung des stationären Handels zum Online-Handel quer durch Europa ihre Spuren und zeigte sich besonders prägnant in Ländern wie den Niederlanden, wo die Umsätze in Fachgeschäften in der zweiten Jahreshälfte 2013 um 3,6 Prozent abfielen, während gleichzeitig die Umsätze über den Versandhandel und das Internet um etwa 9,3 Prozent wuchsen.

Allein der Bekleidungsriese Inditex verstärkte sein Angebot für alles Digitale und führte den Online-Verkauf für Zara, Bershka, Massimo Dutti, Stradivarius und Oysho in Russland ein. Der Konzern baute im dritten Quartal 2013 seine Online-Plattform weiter aus, richtete für fünf der Inditex-Verkaufsformate Online-Geschäfte in Russland ein und plant, 2014 in Südkorea und Mexiko für Zara den E-Commerce-Betrieb zu starten. Analysten der Citigroup kommentierten diese Entwicklung vor kurzem und betonten, dass Inditex zu den wenigen Nutznießern des Onlinehandels gehört, dass sich jedoch Währungseffekte aufgrund des Handels mit Schwellenmärkten auf das spanische Unternehmen auswirken würden.

Trends:
erfahrenere und jüngere Verbraucher, erschwinglicher Luxus

Von Verdict-Wissenschaftlern in Großbritannien zusammengestellte Daten ermittelten drei Schlüsselfaktoren, die das Ergebnis der wichtigsten Akteure des Bekleidungseinzelhandels gestalten und den weiteren europäischen Markt wesentlich beeinflussen werden. Diese Schlüsselfaktoren sind: eine ausgedehnte Hitzewelle; junge, erwerbslose Verbraucher, die immer erfahrener werden, und eine stetige Zunahme erschwinglicher Luxusgüter. Die längste Hitzewelle der letzten sieben Jahre hinterließ "Kaufhäuser, die um die Gunst der Verbraucher kämpfen mussten; allerdings haben Bekleidungsfachgeschäfte eine reelle Chance, ihre Sommerendbestände zu räumen.”

“Ein kontinuierlicher Zeitraum hoher Arbeitslosigkeit in den nächsten fünf Jahren, gekoppelt mit der Zunahme von Niedriglöhnen, trägt zu dem schwachen Umsatzwachstum im gesamten Einzelhandel bei. Hohe Arbeitslosigkeit bei jungen Verbrauchern und steigende Ausbildungs- und Lebenshaltungskosten wirken sich einschneidend auf spontane Kleidungskäufe aus." Im positiven Bereich scheint Spanien das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, nachdem sich die rasante Talfahrt der Umschlagsgeschwindigkeit verlangsamte (-6,5 Prozent im Jahr 2013 gegenüber -1,9 Prozent in der zweiten Jahreshälfte). Spanische Einzelhändler erlebten einen umsatzstärkeren November und waren optimistisch im Hinblick auf den Dezember, wie die von Eurostat Ende 2013 veröffentlichten Daten zeigten.

Auch

wenn die allgemeine Stimmung nach wie vor pessimistisch ist, nachdem Italien und die Niederlande in der zweiten Jahreshälfte 2013 in die roten Zahlen kamen, zeigen andere Länder wie Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien jedoch Zeichen des Wachstums.

Nicht zuletzt waren Einsparungen ausschlaggebend für einen bescheidenen Aufschwung der Einzelhandelsausgaben in der zweiten Jahreshälfte – hauptsächlich bei Oberbekleidung, Kleingeräten und Accessoires: "Bei fallender Sparquote und höheren Steuerfreibeträgen rechnen wir damit, dass die Verbraucher etwas mehr im Einzelhandel ausgeben", verriet eine von Verdict veröffentlichte Studie.

“Erreichbarer Luxus“ profitiert von angeschlagenen europäischen Verbrauchern

Aufgrund der dramatischen Verlangsamung der Verbraucherausgaben in China und anderen asiatischen Märkten musste sich der Luxuseinzelhandel wieder nach Europa zurückorientieren, in der Hoffnung, dort die Verbraucher mit erschwinglichen Luxusangeboten locken zu können. Wie die Financial Times darlegte, "wurde die 'Hoch-Tief'-Kluft zwischen den Schlüsselgruppen der Branche im Jahr 2013 deutlich ausgeprägter."

Marken aus den USA, wie z.B. Michael Kors – die meldeten, dass sich ihr Umsatz in Europa im letzten Quartal verdoppelt hätte und vergleichsbare Verkaufszahlen für 2014 erwarten - oder Coach sind an der Spitze dieser Bewegung, wobei Erstere ihrem Verkaufsjahr eine besondere Note verliehren, nachdem sie den S&P 500 erreichen konnten. Andere hochpreisige Konkurrenten aus den USA wie Ralph Lauren, Tory Burch und J Crew konnten ebenfalls stetiges Wachstum verzeichnen, insbesondere in neueren Märkten. Ein weiteres Paradebeispiel ist das des britischen Einzelhandelsunternehmen Karen Millen, das ankündigte, es werde bald erschwingliche Luxusgüter anbieten.

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