Otto-Group erwartet deutliches Halbjahresplus

Die Otto-Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2013 deutlich wachsen. Während der gesamte Einzelhandel in Deutschland bis August nominal um 1,5 Prozent und real um 0,1 Prozent zulegte, will das Hamburger Familienunternehmen

konzernweit ein Plus von 3,5 Prozent erreichen. „Währungsbereinigt liegen wir nach den ersten sechs Monaten sogar bei vier Prozent Wachstum“, sagte Konzernchef Hans-Otto Schrader im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Das Unternehmen habe allerdings mit den Schwächen von Dollar, Pfund, Rubel und Yen zu kämpfen. „In Euro bilanziert sind wir um 2,8 Prozent gewachsen. Die Kurskapriolen schlagen voll durch“, sagte Schrader. So habe die Otto-Group in Russland bis Ende August in Rubel um 19 Prozent zugelegt, in Euro jedoch um nur 12 Prozent.

Onlinegeschäft wächst zweistellig

Unter dem Strich verdiene Otto ebenfalls gut und konnte im vergangenen Geschäftsjahr die Rendite (EBIT-Marge) von 2,2 Prozent auf vorzeigbare 3,3 Prozent erhöhen. „Wie es derzeit aussieht, werden wir dieses ordentliche Niveau sicher halten können.“ Das deutliche Wachstum führt Schrader hauptsächlich auf das starke Onlinegeschäft zurück. „Wir kommen von 5,7 Milliarden Euro Umsatz im Netz und werden zweistellig wachsen.“ Damit knacke das Unternehmen erstmals die Marke von sechs Milliarden Euro. Alleine in diesem Jahr werde der Konzern um mindestens 570 Millionen Euro wachsen.

Während die Einzelgesellschaft Otto.de um rund zehn Prozent wuchs, legten weitere zur Unternehmensgruppe gehörende Internetfirmen hoch zweistellig zu. Der Spielwarenanbieter MyToys.de wuchs im ersten Halbjahr um rund 20 Prozent, der Shoppingclub Limango um 28,6 Prozent und Baumarkt, das Gemeinschaftsunternehmen mit Hagebau, um 15 Prozent. „Wenn wir ein gutes Weihnachtsgeschäft bekommen, wächst auch die Kerngesellschaft Otto wie bislang zweistellig“, so Schrader weiter.

Bei den Finanzdienstleistungen (Eos) und im Servicegeschäft, zu dem das Logistikunternehmen Hermes gehört, konnte die Otto-Group laut Schrader ebenfalls „klar zweistellig“ wachsen. Jedes Umsatzplus im Internet treibe auch das Geschäft von Hermes und Eos an.

Foto: Otto