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Karstadt kommt nicht zur Ruhe

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Der nach wie vor angeschlagene Kaufhauskonzern Karstadt und sein illustrer Eigentümer Nicolas Berggruen kommen aktuell nicht aus den schlechten Schlagzeilen heraus: Erst kündigt das Management an, ihre Angestellten in den

kommenden zwei Jahren nicht mehr tariflich bezahlen zu wollen, um die hohen Unternehmensverluste ausgleichen zu können. Eine Affront für die Mitarbeiter, die bereits in den vergangenen Jahren durch Verzicht und Mehrarbeit für die Sanierung gearbeitet haben und eine Steilvorlage für die Gewerkschaft Ver.di, die sich hier zu profilieren versucht. Dann kamen Gerüchte auf, Karstadt gehöre eigentlich gar nicht Berggruen, sondern einer Briefkastenfirma in einer Steueroase. Ein Kommentar dazu steht seitens der Unternehmensführung bislang aus.

Nun wurde
such noch bekannt, dass Vorstandschef Andrew Jennings zum Ende des Jahres seinen Posten räumen wird. Nachdem die "Bild am Sonntag" berichtet hatte, dass Jennings aufgrund eines Streits mit Berggruen aufgebe, versucht Karstadt nun, zu dementieren und die Demission als regulären Vorgang zu kommunizieren. Der Vertrag mit Jennings sei von Anfang an befristet gewesen, so der Konzern. "Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen und das Management befinden sich über die Fortsetzung der Karstadt-Strategie in Harmonie mit einander und stimmen bei der langfristigen Nachfolgeplanung für den CEO überein", heißt es in einem Statement auf der Website des Unternemens. Der Bericht der Bild am Sonntag über einen Konflikt sei daher „nicht korrekt“. Schließlch sei diese Nachfolgeplanung „der normale Geschäftsverlauf und wir wollen die langfristige Beziehung mit Andrew Jennings über 2013 hinweg fortsetzen, wenn sein Vertrag offiziell endet”. Jennings soll laut Berggruen "daran mitwirken, seinen Nachfolger zu finden und wird bei Karstadt involviert bleiben".

Warum allerdings ausgerechnet in der aktuell brisanten Lage das Management ausgewechselt werden soll, bleibt weiterhin unklar und wirkt wenig souverän. Schließlich machte der Konzern allein im Geschäftsjahr 2010/11 21 Millionen Euro Verlust und muss weiter hart daran arbeiten, das Image als angestaubte Kaufhaus-Kette mit 80er Jahre Appeal hinter sich zu lassen und wieder nachhaltig profitabel zu wirtschaften. Wie und mit welchem Personal dies geschehen soll, muss nun dringend geklärt werden.

Foto: Karstadt
Karstadt