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Bangladesch: Zahl der Toten steigt auf über 700

Von FashionUnited

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Der Gebäudeeinsturz des Rana Plazas in einem Vorort Dhakas stellt einen traurigen Rekord dar: Mit inzwischen 705 Toten (Stand: Dienstag nachmittag) ist er das schlimmste Industrieunglück nicht nur Bangladeschs, sondern weltweit.



Das
vor genau zwei Wochen, am Mittwoch, dem 24. April, eingestürzte Gebäude hatte unter anderem fünf Textilfabriken beherbergt. Trotz tiefer Risse im Gebäude, die bereits am Vortag festgestellt wurden, wurden die Textilarbeiter nach kurzer Evakuierung unter Androhung von Lohnentzug und Schlimmerem gezwungen, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren.

Tausende Arbeiter befanden sich zum Zeitpunkt des Einsturzes im Gebäude, und mehr als 2.500 konnten gerettet werden. Jedoch weiß derzeit niemand genau, wie viele Arbeiter sich genau im Rana Plaza aufhielten, als es einstürzte und wie hoch die Zahl der Toten sein wird. Der Verband der Bekleidungshersteller und -exporteure Bangladeschs (BGMEA) sagte am Montag, er arbeite an einer “kompletten Liste” aller Arbeiter und werde noch “ein paar Tage mehr” brauchen, bevor sie vollständig sei.

Am Dienstag war es zu Protesten in der Nähe der Unglücksstelle gekommen, als Hunderte überlebender Arbeiter eine Schnellstraße blockierten. Obwohl es nicht zu Ausschreitungen kam, wurde der Verkehr für mehrere Stunden behindert. Die Arbeiter verlangten die Zahlung ihrer Löhne und anderer ausstehender Leistungen.

Die gesetze Frist war der gestrige Dienstag gewesen und als die Zahlungen ausblieben, gingen die Arbeiter auf die Straße. Erst als ein Team des BGMEA eingriff und die ausstehenden Zahlungen versprach, lösten sich die Proteste auf. Inzwischen wurden die ersten Zahlungen getätigt (s. Foto). Der landesweite Mindestlohn liegt in Bangladesch bei 38 US-Dollar pro Monat, also umgerechnet rund 29 Euro, und viele Arbeiter verdienen tatsächlich nicht mehr.

Wie so viele Textilfabriken des Landes hatten die im Gebäude befindlichen fünf Textilfabriken Ether Tex, New Wave Bottoms, New Wave Style, Phantom Apparels und Phantom Tex Bekleidung für Auftaggeber aus dem Westen hergestellt, hauptsächlich Modeunternehmen und Einzelhändler aus Europa und den USA. Unter anderem wurden Etiketten und Dokumentation von Kik, Nkd, C&A, Walmart, Primark, The Children's Place, Dress Barn, Benetton, Mango und anderen gefunden. Insgesamt ertwirtschaftet Bangladesch jedes Jahr 20 Milliarden US-Dollar (15,27 Milliarden Euro) mit Textil- und Bekleidungsexporten und die Textilindustrie ist die wichtigste Einnahmequelle des Landes.

Foto: BGMEA
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