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Abercrombie & Fitch: CEO Mike Jeffries tritt ab

Von Jan Schroder

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In den vergangenen Monaten bestand Mike Jeffries’ Job als CEO von Abercrombie & Fitch oft darin, schlechte Zahlen zu verkünden. Das muss künftig jemand anderes tun: Am Dienstag meldete der Jugendmodeanbieter, der in einer tiefen Krise steckt, dass Jeffries nach über zwanzig Jahren auf dem Chefsessel mit sofortiger Wirkung zurückgetreten sei. Die Suche nach einem Nachfolger wurde schon gestartet. Das Unternehmen beauftragte eine namhafte Personalberatungsfirma, die geeignete interne und externe Kandidaten identifizieren soll.

Übergangsweise wird nun ein neu geschaffenes Leitungsgremium die Geschäfte führen. An der Spitze des „Office of the Chairman“ steht Arthur Martinez. Der saß bereits als Non-executive Chairman im Board des Unternehmens, nun wurde er zum Executive Chairman befördert. Ergänzt wird das temporäre Führungsteam durch COO Jonathan Ramsden und die beiden Chefs der Hauptmarken, Christos Angelides (Brand President of Abercrombie & Fitch) und Fran Horowitz (Brand President of Hollister). Das Gremium übernimmt die Verantwortung für Tagesgeschäft und die strategische Ausrichtung, bis ein neuer CEO gefunden ist.

Jeffries führte Abercrombie & Fitch lange erfolgreich, inzwischen steckt das Unternehmen aber in einer tiefen Krise

Jeffries hatte das Unternehmen seit 1992 geführt. In dieser Zeit stieg Abercrombie & Fitch von einer nahezu unbekannten Freizeitmodemarke zum weltweit heiß begehrten Jugendmodelabel auf. Seine „außergewöhnliche Leistung“, die der Marke „Ikonenstatus“ eingebracht habe, sei „nicht zu überschätzen“, sagte Martinez. Aber Jeffries war keineswegs unumstritten. Für Äußerungen wie die, dass Abercrombie & Fitch nur für „coole und gut aussehende“ Kunden gedacht sei, erntete er viel Kritik.

Zuletzt war der Stern des Unternehmens allerdings gesunken. Die Jungen und Schönen machten um die Läden zunehmend einen Bogen. Das Label hatte seine frühere Attraktivität verloren, zudem gibt die Zielgruppe in den USA ihr Geld inzwischen generell lieber für neue Smartphones aus als für Mode. Entsprechend massiv sanken die Umsätze, auch die Auslandsexpansion konnte nach anfänglichen Erfolgen die Hoffnungen nicht erfüllen. Inzwischen hat das Unternehmen ein einschneidendes Sanierungsprogramm gestartet und zahlreiche Läden geschlossen. Zudem wurde die Hauptlinie komplett neu aufgestellt: Der früher so plakativ zur Schau gestellte Markenname ist von den Kleidungsstücken mittlerweile verschwunden.

Für Jeffries war angesichts der umfassenden Umbaumaßnahmen der richtige Moment für den Abschied gekommen: „Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, dass eine neue Führung das Unternehmen in die nächste Phase seiner Entwicklung führt“, sagte er.

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