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Textilbündnis: Ab 2018 „verbindliche Ziele für alle Mitglieder“

Von Reinhold Koehler

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Seitdem sich im Jahr 2014 etliche Textilunternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Verbände und die Bundesregierung zu einem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ zusammengeschlossen haben, warten die interessierten Beobachter auf eine echte Erfolgsmeldung, die beweist, dass es die Beteiligten wirklich ernst meinen. Bislang wurden die Ziele des Bündnisses eher vage formuliert und auf Selbstverpflichtungen der Unternehmen gesetzt – mit überschaubarem Erfolg.

Nun soll jedoch endlich Ernst gemacht und verbindliche Ziele für die kommenden Jahre ausgegeben werden, zu deren Einhaltung sich die Bündnispartner verpflichten. Um auf seinem Weg in Richtung besserer Arbeitsbedingungen, mehr Umweltschutz und fairen Löhnen in Textil-Lieferketten voranzukommen, trete das Bündnis nun in eine neue Phase ein, heißt es in einem aktuellen Schreiben der Organisation. „Die ambitionierten Bündnisziele werden von konkreten individuellen Zielvorgaben für alle Mitglieder für den Zeitraum 2018 bis 2020 untermauert. Darüber hinaus wird sich das Bündnis noch stärker international ausrichten und dazu die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern intensivieren.“

35 Prozent nachhaltige Baumwolle bis 2020

Die Zielvorgaben sollen auf den individuellen Maßnahmenplänen aufbauen und für den Zeitraum von 2018 bis 2020 gelten. Demnach müssen Mitglieder künftig eine Risikoanalyse erstellen, Geschäftspartner und Produzenten systematisch erfassen, konkret darauf hinwirken, dass ihre Zulieferer keine giftigen Chemikalien einsetzen und Prozesse etablieren, die Kinder- und Zwangsarbeit verhindern. Weitere Ziele gibt es auch zu existenzsichernden Löhnen – ein Thema, das für das kommende Jahr sogar als „Schwerpunkt im Bündnis“ definiert wurde.

Neben den individuellen Anforderungen seien auch gemeinsame Bündnisziele konkretisiert worden, so die Verantwortlichen. Hierzu gehöre beispielsweise das gemeinsame Ziel, bis 2020 mindestens 35 Prozent nachhaltige Baumwolle einzusetzen. Dabei müssten zehn Prozent der Gesamtmenge Bio-Baumwolle sein. Bis 2025 soll der Gesamtanteil nachhaltiger Baumwolle dann auf insgesamt 70 Prozent steigen, der von Biobaumwolle auf 20 Prozent.

„Die Mitglieder haben sich auf konkrete Zeit- und Mengenziele geeinigt. Das ist ein weitreichender Schritt für das Textilbündnis und ein großer Hebel für echte Verbesserungen in den Produktionsländern,“ so Dr. Jürgen Janssen, Leiter des Bündnissekretariats. Darüber hinaus habe man beschlossen, die internationalen Kooperationen des Textilbündnisses mit strategischen Partnern weiter auszubauen, um eine noch größere Breitenwirkung zu erzielen, die Vorgehensweisen abzustimmen und Anforderungen international anzugleichen.

Foto: w.r.wagner / pixelio.de

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