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Trend Maßkleidung: Schneiderhandwerk bekommt Konkurrenz

Von DPA

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Das individuell gefertigte Kleid, der Anzug nach Maß: Auf das Maßschneiderhandwerk kommt wohl zunehmend Konkurrenz von größeren Betrieben zu. Es gebe bei der industriellen Produktion eine Entwicklung hin zu Maßkleidung, erläuterte die wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Christiane Reuter. Dabei können demnach Kunden in hiesigen Geschäften Modell und Stoff aussuchen - die Produktion selbst erfolge dann meist im Ausland. Der Bundesverband des Maßschneiderhandwerks sieht diese Entwicklung auch. Die Konkurrenz aus dem Ausland werde größer, der Markt der Maßkonfektion boome.

Zugleich entscheiden sich wieder mehr Maßschneider in Deutschland für eine Laufbahn als Meister. 2018 gab es nach Verbandsangaben 114 Meister-Abschlüsse, im Jahr 2004 waren es 50. Verbandsvorsitzende Inge Szoltysik-Sparrer führt den Anstieg in dem Nischensegment auch darauf zurück: "Viele legen die Meisterprüfung ab, weil es ein messbares Qualitätssiegel für Kunden ist."

Bei der Zahl der Meisterbetriebe geht der Verband dagegen in Zukunft von einem Rückgang aus - auch wegen des demografischen Wandels. Die nachrückenden gleichen also die wegfallenden Firmen nicht aus. Geschätzt gebe es derzeit rund 2500 meistergeführte Maßschneider-Firmen bundesweit. Hinzu kommen dann noch solche, die ohne Meister-Titel geführt werden.

Der Trend gehe weg vom klassischen Betrieb mit Meister, Schneidergesellen und Lehrlingen hin zu Meistern, die alleine arbeiten, hieß es weiter. Viele suchten eine Spezialisierung, zum Beispiel mit Rockabilly-Mode mit schwingenden Röcken wie in den 1950er Jahren.

Bei den Ausbildungszahlen zum klassischen Maßschneider sind die Zahlen rückläufig, wenn auch nicht mehr so stark wie in früheren Jahren. 2017 gab es in allen drei Ausbildungsjahren zusammen 678 Azubis, 2016 waren es noch 708, wie Christiane Reuter vom BIBB erläuterte. Einen Mangel gebe es im Bereich Herrenmaßschneider. Zum Teil könnten Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen. (dpa)

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