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Haben Kunden genug von Prada, Gucci & Co.?

Von Simone Preuss

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Mode

Der ständige Kontakt zu Markenaussagen bedeutet in entwickelten Märkten, dass die Kunden sich von diesen Marken abwenden. Für Luxusmarken bedeutet dies, dass sie eine Gratwanderung zwischen Leistung und Begehren begehen müssen, um auch weiterhin Kunden anzulocken.

Ein aktueller Artikel von Reuters macht Markenüberdruss teils für den Umsatzabfall des italienischen Luxusmodehauses Gucci verantwortlich. Dort könnte es an der Zeit sein, die Strategie zu ändern und frische Talente anzuheuern, denn von wenig anregenden Kampagnen bis zur Neuauflage bereits dagewesener Modeartikel aus dem Archiv gibt es wenig Aufregendes zu berichten.

Weltweiter Konsumrückgang betrifft auch große Luxusmarken

Den weltweiten Konsumrückgang bekommen auch große Luxusunternehmen zu spüren, die das schlechteste Wachstum seit fünf Jahren erwarten. Dies wurde zweifelsfrei durch die Konflikte in Nahost und Russland beinflusst sowie die politischen Unruhen in Hongkong und einen Rückgang der Nachfrage in China.

Bis 2012 war China die Hauptwachstumsquelle für die Luxusbranche, aber auch in diesem Schlüsselmarkt hat sich inzwischen der Trend nach kleineren, weniger bekannten Marken breit gemacht, was die großen Luxusmarken bereits spüren konnten.

Laut Reuters haben Gucci, Burberry und Louis Vuitton ihre Aura von Exklusivität mit ihrem Eintritt in den Massenmarkt in den späten 2000er Jahren verloren. Eine auf Masse basierende Strategie ist zwar gut für die Aktionäre, aber nicht fürs Image.

Während es einigen Marken gelang, diese Aura von Exklusivität zu behalten, litten andere, wie zum Beispiel Gucci. Seit der Zeit von Tom Ford hat es Gucci nicht mehr geschafft, auf der "Most Wanted'-Liste der Kunden zu sein.

Brancheninsider fragen sich, ob Prada als nächstes an der Reihe sein könnte. Prada war eine der Marken, die im letzten Jahr die meisten Geschäfte eröffnet hat, was Analysten dazu veranlagte, sich zu fragen, ob die Marke nicht überrepräsentiert sei.

Bei Gucci gab es in den letzten Jahren wenig Innovation und das Unternehmen hat seine Preise zu schnell und zu stark erhöht; um fast 40 Prozent in den letzten paar Jahren. So scheint es, dass die Kunden sich erreichbareren Luxusmarken zuwenden.

“Man kann nicht nur Symbole der Vergangenheit aufleben lassen, man braucht auch bahnbrechende Innovationen", stellte Luca Solca fest, Analyst für Luxusartikel bei Exane BNP Paribas, und nannte Designer Hedi Slimane bei Saint Laurent als erfolgreiches Beispiel.

Bei Hermès hingegen gibt es keine Neuauflagen aus der vorangegangenen Saison. Es gibt ein eindeutiges Verbot, Klassiker wieder aufleben zu lassen, was Kelly- und Birkin-Bags weiterhin äußerst begehrenswert und für die meisten unerreichbar macht. Und darin liegt der Schlüssel zum Geheimnis, wie man exklusiv bleibt.

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