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H&M: 80 Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit

Von Reinhold Koehler

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Der schwedische Textilkonzern H&M ist weiterhin sehr bemüht, sein immer wieder durch diverse Menschenrechts- und Umweltgruppen thematisiertes Image als Billig-Produzent loszuwerden, der Arbeiter in Drittweltländern ausbeutet und die Umwelt schädigt. Aus diesem Grund hat sich das Unternehmen schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben, sich einer nachhaltigen Produktionsentwicklung verschreiben zu wollen und dies in einem jährlichen „Sustainability Report“ zu dokumentieren.

Nun hat H&M bereits die 13. Ausgabe dieses Reports veröffentlicht und verweist darin einmal mehr auf die gute Entwicklung, die das Unternehmen in diesem Bereich im vergangenen Jahr genommen haben will. Über 80 Maßnahmen habe man in 2014 ergriffen, um nachhaltiger produzieren und umweltfreundlicher liefern zu können, so H&M. Dazu zählt, dass die Beschaffungskette durchschaubarer werden soll und man dafür verstärkt Zulieferbetriebe öffentlich macht. 35 Unternehmen seien so bislang bereits auf der H&M-eigenen „Supplier Factory List“ gelandet, heißt es.

H&M hat längst begriffen, dass sich eine Profilierung als besonders sozialer Arbeitgeber mittelfristig auszahlt. So legt der Konzern großen Wert darauf, sich gerade auf diesem Gebiet von seinen Mitbewerbern abzuheben. So ist man unter anderem auf die Tatsache stolz, dass 76 Prozent der H&M-Beschäftigten Frauen sind und selbst die Führungsgremien zu 72 Prozent auf weiblichen Mitgliedern bestehen. Zudem habe man im vergangenen Jahr weltweit 16.000 neue Jobs geschaffen.

Da immer mehr Verbraucher auf die Produktionsbedingungen der Modeanbieter achten, sieht sich H&M auch hier bereits einen Schritt weiter als andere Unternehmen. So sei man mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund ILO in Verhandlung getreten, um die Arbeitsbedingungen bei der Stoffproduktion weltweit zu verbessern, heißt es. Zudem habe man sich zu dem Ziel bekannt, bis 2018 bei allen Zuliefer- und Produktionsunternehmen betriebliche Mitbestimmung einzuführen.

Fortschritte im Umwelt- und Tierschutz

Nachgelegt hat H&M im vergangenen Jahr auch beim Umweltschutz. Die Menge von 40 Millionen PET-Flaschen will das Unternehmen 2014 als Polyester in seiner Kleidung verarbeitet haben. Zudem brachten die Schweden eine erste nachhaltige Jeanslinie auf den Markt, die bei der Herstellung 56 Prozent weniger Wasser und 58 Prozent weniger Energie verbrauchen soll als herkömmliche Denims. Dies liege vor allem daran, dass man für die Produktion hauptsächlich Recycling- oder Bio-Baumwolle verwende.

Eine Entwicklung, die in den kommenden Jahren weiter forciert werden soll: Man habe unlängst ein neues Tierschutzprogramm verabschiedet, nach dem bis 2018 nur noch zertifizierte Wolle zur Herstellung von H&M-Produkten verwendet werden dürfe. Bei Daunen will das Unternehmen dies sogar bereits ab dem nächsten Jahr verpflichtend einführen.

Stolz ist die Unternehmensführung in ihrem aktuellen Nachhaltigkeits-Report auch auf den Umstand, den Einsatz von Altkleidern in der Produktion um mehr als 300 Prozent auf 13.000 Tonnen erhöht zu haben. Dies entspricht einer Menge von 65 Millionen T-Shirts. Im Gegenzug habe man rund vier Millionen Kleidungsstücke caritativen Zwecken zugute kommen lassen.

Foto: H&M

H&M