Die Titanen der New York Fashion Week
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Marc Jacobs beendete die New York Fashion Week mit der vielleicht verrücktesten Show: Sie bestand zu gleichen Teilen aus dem Ball des Verrückten Hutmachers, Prärie-Mädchen und Crazy Cat Lady. "So viel Spaß und Freude", schrieb Jacobs auf Instagram, sich mit roten Plateauabsätzen und einem passenden Chanel-Tweed-Blazer verbeugend.
Jacobs ist mutig aus seinem (Fabergé-)Ei geschlüpft, seit er Louis Vuitton verlassen hat. Öffentlich lebte er den Post-Paris-Blues, er musste Ladenschließungen, kommerzielle Rückschläge und die nagende Existenzängste durchstehen, immer die Frage nach der Relevanz seiner Marke im Hinterkopf. Die Antwort, so scheint es, ist, sich nicht darum zu kümmern und Spaß zu haben. Jacobs findet mit seinem Mandat der Rebellenfabelhaftigkeit neuen Mut und ändert den Kurs der Corporate Fashion, ein blumiges Präriekleid nach dem anderen.
Tom Ford
Tom Ford ging diese Saison unter die Stadtoberfläche und präsentierte seine SS20-Kollektion auf einer stillgelegten U-Bahn-Plattform, die in knalligem Rosa beleuchtet war, eine Hommage an Andy Warhol und Edie Sedgwick, die aus einem der Gullydeckel in Manhattan stiegen. Vielleicht war es ein Wink für die NYFW, die seit unzähligen Saisons beinahe unterirdisch wirkte, aber seit dieser Woche wieder Wellen schlägt.
Tommy Hilfiger
Tommy Hilfiger hat sich eine einzigartige Nische in der Modewoche geschaffen, er setzt seine See-Now-Buy-Now-Schauen fort, geht erfolgreiche Prominentenkollaborationen ein und inszeniert öffentliche Inklusivveranstaltungen rund um den Globus. Alle diese Faktoren liefern der Muttergesellschaft PVH eine gesunde Dividende.
Hilfiger ist weder ein fester Bestandteil, der jede Saison auf der New York Fashion Week präsent ist, noch ein ständig Abwesender, der bei Modewochen in in Paris, London, Los Angeles, Mailand oder Shanghai präsentiert, wo ihn seine letzten Showspektakel hinführten. Nach drei Jahren Pause kehrte Hilfiger nun also zurück und stellte unter Beweis, was Amerika am besten kann, luxuriöse Sportbekleidung mit einem Twist.
Ralph Lauren
Der amerikanische Modeveteran Ralph Lauren nahm seine Kollektion mit zur Wall Street für seine In-Season-Show, wo Presse und Einäufer zu einem Auftritt von Janelle Monae bei einer einmaligen Jazz-Einlage eingeladen wurden. Der Smoking, der auf die 20er und 30er Jahre zurückgeht, regierte den Laufsteg, von Gigi Hadid im Eröffnungslook bis hin zu Kleidern, Jacken, Halfter-Tops und Röcken mit Kummerbund. Jenseits von Hollywood und der filmischen Art-Deco-Umgebung beherrscht Lauren die klassische Silhouette, wie kein anderer amerikanischer Designer.
Images: Homepage Ralph Lauren SS20 and Tom Ford SS20, via Catwalkpictures. Tommy Hilfiger counrtesy of the brand.
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ