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Atmende Schuhe: Pumas Biodesign-Revolution

Von Reinhold Koehler

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Der Sportartikelkonzern Puma setzt in Zukunft verstärkt auf die Entwicklung intelligenter Kleidung, die ihrem Träger Vorteile im sportlichen Wettkampf verschaffen soll. Dabei setzt das Unternehmen aus Herzogenaurach nicht nur auf den Einsatz elektronischer Bauteile und Sensoren sondern vor allem auch auf biochemische Prozesse, die beispielsweise von Bakterien in Gang gesetzt werden.

Puma arbeitet so aktuell eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit dem Design Labor des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an einem atmenden Sportschuh, der seine eigenen Luftwege zur individuellen Belüftung entwickelt. Auch eine lernfähige Einlegesohle, die Müdigkeit verhindert und die Leistung der Athleten verbessert und ein T-Shirt, das auf Umweltfaktoren reagiert, indem es sein Aussehen verändert, um den Träger über die Luftqualität zu informieren, seien derzeit in der Testphase, so das Unternehmen.

„Puma und das MIT Design Lab forschen seit Juni 2017 im Bereich Biodesign“, heißt es in einer Unternehmensinformation. Biodesign ist ein Verfahren, das lebende Materialien wie Algen oder Bakterien zur Herstellung von Produkten verwendet und so die Herstellung eines Fußballtrikots aus der Seide einer Spinne oder einen Schuhkarton aus Myzel, der Wurzelstruktur von Pilzen, ermöglichen soll. Puma Biodesign erforsche nun die neuen Grenzen des biologischen Designs und der biologischen Herstellung, um Fortschritte in der Wissenschaft und Biotechnologie durch Sportprodukte dem täglichen Leben näher zu bringen.

Lernfähige Schuheinlagen und mikrobiell aktive T-Shirts

Erste Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet will der Konzern bereits in wenigen Tagen in Mailand präsentieren. Auf der dortigen Design Week, die vom 17. bis 22. April 2018 stattfindet, zeigt sich Puma in einer großen Ausstellung, die vier Experimente aus dem Biodesign-Bereich beinhalten soll. Dabei konzentriere man sich darauf, zu zeigen, wie sich die nächste Generation von Sportschuhen, Bekleidung und Wearables in Echtzeit an die Bedürfnisse des Trägers anpassen kann, indem lebende Organismen zur Leistungssteigerung eingesetzt werden.

Zu sehen sein sollen in der von der Bioprototyping-Plattform Biorealize veranstalteten Schau ein atmender Schuh, eine lernfähige Einlegesohle, Carbon-Fresser und anpassungsfähige Verpackungen. „Der biologisch aktive, atmende Schuh erweitert die Grenzen der Biofabrikation und ermöglicht eine personalisierte Belüftung, indem er seine eigenen Luftkanäle entwickelt, die den Fuß kühl halten“, lässt Puma im Vorfeld wissen.

Die lernfähigen Einlagen der nächsten Generation die Leistung des Sportlers hingegen durch „Echtzeit-Biofeedback“ verbessern. Die Sohle verwende Organismen, um lang- und kurzfristige chemische Phänomene zu messen, die Ermüdung und Wohlbefinden anzeigten, heißt es dazu aus Herzogenaurach. Ein mikrobiell aktives T-Shirt, das auf Umweltfaktoren reagiert, indem es sein Aussehen ändert und den Benutzer über die Luftqualität informiert, soll ebenfalls in Mailand zu sehen sein.

„Die Forschung hat sich auch über die aktuellen Wearables hinaus entwickelt und biologisch programmierbare Materialen produziert, die ihre Form und Struktur verändern und zu neuen Arten von lebenden, biologisch abbaubaren und adaptiven Verpackungen werden“, so Puma. Diese Möglichkeiten werde man künftig stärker nutzen, um Sportkleidung signifikant zu optimieren.

Foto: Puma

Puma