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Weihnachten 2018: mehr Ausgaben für Geschenke, weniger für Mode

Von Simone Preuss

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Einzelhandel |STUDIE

Die Deutschen werden zum diesjährigen Weihnachtsfest 18,4 Milliarden Euro für Geschenke ausgeben, was 282 Euro pro Person entspricht. Das ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young. Insgesamt steigen die Ausgaben um 6 Prozent zum Vorjahr und damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007.

„Der Einzelhandel kann sich insgesamt auf ein starkes Weihnachtsgeschäft freuen, die Zeichen stehen dank einer florierenden Wirtschaft, niedriger Arbeitslosigkeit und steigender Löhne weiter auf Wachstum“, kommentierte Thomas Harms, Leiter des Bereichs Consumer Products & Retail bei Ernst & Young, die Umfrageergebnisse.

Bekleidungshändler und -marken sollten sich jedoch nicht zu früh freuen; die Bundesbürger wollen in diesem Jahr deutlich weniger für Kleidung ausgeben und reduzieren ihr Budget für Geschenke wie Schals, Mützen, Krawatten und Pullover von 28 Euro im Vorjahr auf 21 Euro. Auch Warenhäuser wollen die Verbraucher eher weniger ansteuern und dort in diesem Jahr im Durchschnitt nur 35 Euro ausgeben - im Vorjahr waren es noch 63 Euro.

Fach- und Onlinehandel liegen vorn; Warenhäuser weniger frequentiert

„Der Modemarkt ist weitgehend gesättigt, die Kleiderschränke sind voll, neue Modetrends können die Konsumenten kaum noch begeistern und Begehrlichkeiten wecken. Jetzt bleibt dem Modehandel wenig übrig als auf einen kalten Winter zu hoffen“, resümiert Harms.

Fachgeschäfte und Fachmärkte bleiben die Hauptanlaufstellen, wenn es um den Geschenkekauf geht; die geplanten Ausgaben sinken aber von durchschnittlich 96 Euro auf 91 Euro. Diese steigen für Online-Anbieter von 56 Euro auf 88 Euro und damit dürfte der Onlinehandel in diesem Jahr der Hauptgewinner sein, angetrieben von der Geschenkkategorie Events, Veranstaltungen und Reisen, die zunehmend im Internet gekauft werden. Hier wollen Verbraucher ihre Ausgaben von 19 Euro auf 42 Euro steigern.

„Heute werden immer häufiger besondere Erlebnisse, Veranstaltungsbesuche und Reisen verschenkt. Da haben Internet-Shops eindeutig die Nase vorn“, so Harms. „Die großen Online-Anbieter bauen ihre Marktmacht kontinuierlich aus und können sich ein immer größeres Stück vom Kuchen sichern – zulasten des stationären Handels, der sich in Summe auf ein leicht rückläufiges Geschäft mit Weihnachtsgeschenken einstellen muss“, fügt er hinzu.

Jedoch kann der Onlinehandel eines nicht bieten - die festliche Stimmung, die sich gerade zu Weihnachten am besten im stationären Handel erleben lässt: 44 Prozent der Verbraucher (verglichen mit 41 Prozent im Vorjahr) gaben an, vorweihnachtliche Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte für einen Einkaufsbummel in der Stadt oder im Einkaufszentrum zu nutzen.

„Beim Geschenkekauf geht es vielen Menschen um das sinnliche Einkaufserlebnis – da ist der stationäre Handel eindeutig im Vorteil. In der Vorweihnachtszeit wünschen sich die Kunden Weihnachtsatmosphäre und das festliche Ambiente geschmückter Innenstädte – eine große Chance für die Städte und Händler, die ihren Kunden attraktive Angebote machen“, bestätigt Harms.

Basis der Studie war eine repräsentative Telefonumfrage unter 1.000 erwachsenen Verbrauchern in Deutschland, die vom 6. bis 16. Oktober durchgeführt wurde.

Foto: Rudolpho Duba / pixelio.de
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