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Von Wöhrl bis C&A: Auch größere Modeläden eröffnen wieder schrittweise in Deutschland

Von Ole Spötter

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Einzelhandel

Die ersten stationären Modehändler haben bereits seit einer Woche geöffnet. Gestern fiel dann auch der Startschuss für größere Läden in weiteren Bundesländern. Durch ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs dürfen dort auch Einzelhändler mit einer größeren Verkaufsfläche öffnen, wenn diese auf die vorgeschriebenen 800 Quadratmeter eingeschränkt wird.

Wöhrl zuvor erfolgreich in lokalen Instanzen

Das Nürnberger Modehaus Rudolf Wöhrl SE erreichte bereits vor der Urteilsverkündung auf Landesebene Teilöffnungen von acht Geschäften in Bayern. Zuletzt wurde diese Option am Montag vom Verwaltungsgericht Bayreuth, für die Standorte Bamberg, Coburg und Hof, stattgegeben. Die Verwaltungsgerichte in Augsburg, Ansbach und Regensburg entschieden gegen eine solche Wiedereröffnung. Insgesamt sind neun der 29 Filialen wieder geöffnet. Neben den Häusern in Bayern ist auch das im baden-württembergischen Ulm für Kunden zugänglich.

In einer Mitteilung am Montag heißt es, dass Wöhrl den Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes mit Zustimmung zur Kenntnis genommen hat. „Die gegensätzlichen Urteile der regionalen Verwaltungsgerichte, vor allem aber die heutige Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes zeigen eines klar: Nicht eine starre Quadratmetergrenze kann ein sinnvoller Maßstab für Ladenöffnungen sein, sondern die Regel ‘ausreichend Platz pro Kunde’ und ein überzeugendes Hygienekonzept. Ansonsten sollte Chancengleichheit im Einzelhandel herrschen”, äußerte sich Wöhrl-Eigentümer Christian Greiner in der Mitteilung.

Breuninger öffnet weitere Geschäfte

Nachdem bereits vergangene Woche Montag die Breuninger-Outlets, -Confiserien, -Filialen in Thüringen und Hessen, sowie der Store Subway by Breuninger in der Mall BreuningerLand Ludwigsburg wieder öffnen konnten, folgten gestern weitere Öffnungen.

Neben den fast schon allgegenwärtigen Abstandsmarkierungen, Desinfektionsspendern und maskierten Mitarbeitern im Verkauf hat die Stuttgarter Modehauskette noch weitere Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern zu gewährleisten: Servicepunkte werden mit durchsichtigen Abtrennungen zusätzlich geschützt, die Reinigungs- und Desinfektionsfrequenz wurde erhöht und um “zusätzliche Desinfektionsrundgänge an stark frequentierten Orten wie beispielsweise den Rolltreppen oder Umkleiden ergänzt”. Außerdem wurden im Bereich der Logistik Maßnahmen wegen der Warensicherheit ergriffen. “Artikelretouren werden derzeit nach frühestens einer Woche bearbeitet und zum Verkauf zur Verfügung gestellt.”

Seit Montag können Kunden im Erdgeschoss vieler Breuninger Stores wieder shoppen: In Stuttgart öffnet die Parfümerie im Flagshipstore und in der Karlspassage der Polo Ralph Lauren Shop, in Düsseldorf stehen neben Düften auch Premium-Accessoires wieder zur Verfügung. Außerdem sind in den Stores im Breuningerland Ludwigsburg, Freiburg und Sindelfingen die Damenabteilung und die Parfümerie wieder zugänglich. In Reutlingen öffnete gestern die Damenabteilung im Geschäft, sowie das Sporthaus. Das Karlsruher Haus entriegelte die Bereiche Damenmode und Home and Living. Zusätzlich soll ab Donnerstag das Outlet im BreuningerLand seinen Betrieb wieder aufnehmen. Die Breuninger Department Stores in Leipzig und Nürnberg bleiben weiterhin geschlossen.

Adler plant Öffnung für alle Geschäfte bis Mitte Mai

Nachdem Mitte März alle 142 deutschen Filialen der Adler Modemärkte AG schließen mussten, sind seit Freitag mehr als 75 Geschäfte wieder geöffnet. Die Wiedereröffnung der restlichen rund 95 Stores in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz sei in den nächsten Wochen realistisch, teilte die Einzelhandelskette am Freitag mit.

Vor der Wiedereröffnung wurden “die betreffenden Standorte in 12 Bundesländern entsprechend baulich, jedoch ohne zusätzliche Investitionen, auf die zugelassene Größe verkleinert”. Die vorgenommenen Sicherheitsmaßnahmen und Hygienestandards “wurde bereits von den lokalen Ordnungsämtern geprüft und für sehr gut befunden”.

In Österreich plant Adler die Eröffnung seiner 24 Standorte für den 2. Mai, für die Schweiz und Luxemburg soll es ab dem 11. Mai wieder los gehen.

Guess: Mit Einkaufsassistenten gegen Überfüllung

Seit Mittwoch fährt auch die Modemarke Guess sein stationäres Geschäft in Deutschland wieder hoch. Um die Sicherheit der Kunden und der Mitarbeiter zu gewährleisten hält das Unternehmen “Kunden dazu an, soziale Abstandsmaßnahmen zu respektieren, Schutzmasken und -handschuhe zu tragen und nach Möglichkeit mit Karte zu bezahlen”, heißt es in einer Mitteilung von Freitag. Damit Guess eine Überfüllung besser verhindern kann, bieten die Stores eine Terminvereinbarung mit einem Einkaufsassistenten an, der den Kunden während des Storebesuchs begleitet. Dieses Angebot soll nach der Wiedereröffnung in den 15 Flagship-Stores, allerdings nicht in den elf Outlets, zur Verfügung stehen. Die mehr als 25 Geschäfte sollen nach und nach die Rollläden hochziehen. Welche davon schon zur Verfügung stehen, aktualisiert das Unternehmen täglich auf guess.eu

C&A - mehr als 100 Filialen geöffnet

Auch das Modeunternehmen C&A, mit deutschem Sitz in Düsseldorf, eröffnete vergangene Woche erste Geschäfte in Deutschland. Am Montag öffneten 14 Filialen und am Donnerstag 100 weitere. Rund 450 deutsche Stores betreibt das Unternehmen, von denen zuerst die mit einer Verkaufsfläche unter 800 Quadratmetern eröffneten. Die größeren Stores, “deren Verkaufsfläche sich mit geringem Aufwand auf die festgesetzte Höchstgrenze reduzieren lässt”, sollen auch wieder öffnen. Dabei würde es sich in mehrgeschossigen Filialen meist um das Erdgeschoss handeln, teilte das Unternehmen vergangene Woche mit.

"Wir schauen zuversichtlich auf die am 3. Mai 2020 anstehende Entscheidung von Bund und Ländern, nach eingehender Prüfung der derzeitigen Infektionsdynamik, aber auch angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland, ein nächstes positives Signal für die weitere Öffnung des Einzelhandels zu setzen", sagte Eric Brenninkmeijer, Deutschlandchef von C&A.

Foto: obs/C&A Europe (cunda.de)/Steffen Hoeft

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