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Schuhfachhandel soll Überleben durch spitzere Sortimente sichern

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Der klassische deutsche Schuhfachhandel leidet immer stärker unter der stets wachsenden Online-Konkurrenz. Es wird für die Branche immer schwieriger, sich in ihrem Stammgeschäft auf der Fläche zu behaupten, geschweige denn zu wachsen. Der Handelsverband Schuhe (BDSE) beklagt bereits: „Das Umsatzwachstum findet derzeit woanders statt: Im Online-Geschäft“. Auch vertikale Anbieter und der Modehandel, der immer häufiger eigene Schuhsortimente anbietet, könnten beim Kunden punkten.

Beispielhaft für den Niedergang der klassischen Schuhhändler sei das Sneaker-Geschäft. Dies laufe zwar auf auf Hochtouren, meist aber nur bei den Mitbewerbern. „Denn die besonders angesagten Lifestyle-Schuhe werden qua selektiver Vertriebsaktivitäten an spezialisierte Sneaker-Stores und in den Modehandel geliefert oder in den Monomarken-Stores der Hersteller selber vermarktet“, beklagt der BDSE. Schließlich sähen die Hersteller dort das für ihr Markenimage passende Verkaufsumfeld.

Um zu überleben und in Zukunft vielleicht sogar wieder in die Wachstumszone zu kommen, müssen die deutschen Schuhhändler daher schnell umdenken und neue Konzepte überlegen, um Kunden neu für sich zu begeistern.

Neue Ladenkonzepte gefragt

Laut BDSE wird sich die Branche künftig noch intensiver auf spitzere Sortimente und differenzierte Angebotsformate umstellen müssen, individuell angepasst auf Zielgruppen, regionale Bedürfnisse und Einzugsgrößen und unterstützt durch eine besonders ansprechende Verkaufsatmosphäre.

Gerade für den angesagten Sneaker-Bereich bedeutet dies jedoch, hohe Anforderungen und üppige Investitionen in Kauf zu nehmen. Denn selbst innovative Modehäuser müssen sich heute enorm anstrengen, den hohen Erwartungen der beliebten Markenhersteller gerecht zu werden, damit sie mit den Trend-Modellen beliefert werden. Das werden traditionelle Schuhhäuser in ihren breit ausgerichteten Angebotsformaten mit entsprechendem Ladendesign oftmals nicht leisten können. Aber die Fachhandelsunternehmen sollten laut BDSE über „neue, zusätzliche Ladenkonzepte nachdenken, die den Nerv der Zeit vielleicht besser treffen als klassische Angebotsformen“.

Die vielerorts sinkenden Mieten könnten den Einstieg in innovative Geschäftsideen – wie einen Sneaker-Store – erleichtern. „Dazu muss man nicht unbedingt die Größe eines Filialisten wie Deichmann haben, der den Trend frühzeitig erkannte und mit Snipes in diesen Wachstumsmarkt über ein Spezialkonzept investierte“, so der Verband weiter.

Foto: Gabi Schoenemann / pixelio.de

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