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Onlinehandel: Kippt die Stimmung?

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Dass der Onlinehandel boomt, ist eigentlich kein News-Artikel wert, denn dabei handelt es sich um ein seit Jahren generisches Bild, dass auch im Jahr 2016 nicht an Glanz verliert. Allerdings ändern sich Vorzeichen, Umstände und Kaufverhalten der Verbraucher auch im Netzt stetig, so dass die Branche immer wieder nachjustieren muss, um den eingeschlagenen Turbo-Wachstumskurs halten zu können.

„Der Interaktive Handel bleibt auch weiterhin der Wachstumstreiber im deutschen Einzelhandel und entwickelt sich deutlich überdurchschnittlich. Auch wenn die Dynamik etwas verhaltener ist als in den Vorjahren“, so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (BEVH). Lage-und Erwartungsurteile zur globalen Geschäftslage lägen im Interaktiven Handel schließlich deutlich über den Werten der deutschen Gesamtwirtschaft, auch wenn die Rekordwerte aus dem Jahr 2014 nicht mehr ganz hätten erreicht werden können.

Immerhin 68 Prozent der Online-und Versandhändler beurteilen die Aussichten für ihre Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten als „sehr gut“ oder „gut“. Konkret nach Auftragseingang, Umsatz-, Ertrags-und Personallage befragt, äußerten sie sich jedoch nur noch verhalten optimistisch. Auftragseingang und Personallage werden dagegen sogar leicht schlechter bewertet als im Vorjahr.

Flexible Preise sollen für neuen Boom sorgen

Damit liegt die Entwicklung zwar noch immer weit über den optimistischsten Prognosen des stationären Einzelhandels, dennoch müssen sich auch die Onlinehändler immer mehr einfallen lassen, um die Kunden zum Kauf zu animieren. Dazu zählt auch die Einbindung von Social Media Kanälen in die Kundenansprache, sowie die Schaffung von möglichst vielen Interaktionsmöglichkeiten, um die User bei der Stange zu halten.

Zwar nutzen aktuell nur noch acht, statt wie 2014 neun von zehn Online-und Versandhändlern Kanäle wie Facebook, Google+ oder Twitter, um ihre Kundenbeziehungen zu qualifizieren und auszubauen. Trotzdem gehört die Social-Media-Nutzung weiterhin zum Service-und Kommunikationsstandard der meisten Online-und Versandhändler. Und das scheint sich auszuzahlen. Bei vier von zehn Unternehmen ist offensichtlich der Umsatz durch Social-Media-Nutzung gestiegen.

Das neue Lieblings-Tool der Onlinehändler, um potentielle Kunden zum Kauf zu animieren, ist die dynamische Preisgestaltung. Bereits vier von zehn Unternehmen des Interaktiven Handels in Deutschland nutzen laut BEVH bereits dieses Instrument und passen die Verkaufspreise ihrer Produkte auch sehr kurzfristig besonderen Anlässen an. Jedes fünfte Unternehmen plane zudem die Einführung in den nächsten zwölf Monaten.

Bereits 82 Prozent der Online-und Versandhändler passen ihre Preise „unregelmäßig, je nach Bedarf“ an. 62 Prozent richten sich dabei nach dem „Preisverhalten von Wettbewerbern“, 26 Prozent nach dem „Bestellverhalten der Kunden“. Besonders Unternehmen aus der Freizeit-und der Technikbranche gestalten ihre Preise flexibel. Sieben von zehn Unternehmen bewerten die dynamische Preisgestaltung als wichtig für das eigene Kundengeschäft. Die höchsten Wichtigkeitswerte vergeben dabei Firmen, die angeben, in näherer Zeit keine Investitionen zu planen.

„Grundsätzlich ist es nichts Neues, dass Händler ihre Preise Angebot und Nachfrage entsprechend anpassen. Treibende Kräfte waren schon immer der Wettbewerb und das Kundenverhalten. Heute bieten intelligente Softwarelösungen Händlern jedoch noch passgenauere Möglichkeiten der Preisgestaltung, um im dynamischen und global vernetzten Wettbewerb zu bestehen“, so BEVH-Hauptgeschäftsführer. Wenk-Fischer.

Foto: Andreas Liebhart / pixelio.de

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