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Modehandel: Berlin und München am internationalsten

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Deutschland gilt derzeit international als einer der gesündesten Wirtschaftsräume Europas und so ist es kein Wunder, dass immer mehr Modeunternehmen aus dem Ausland auf den hiesigen Markt drängen. Ein Umstand, der sich mittlerweile auch auf den Handel mit innerstädtischen Einzelhandelsflächen auswirkt. Wie stark, hat nun das Immobilienunternehmen JLL in seinem neuen Report „Expansionsziel Deutschland“ untersucht.

Danach verfügen die analysierten 160 Filialisten in den 1a-Lagen der 25 deutschen Städte mit den höchsten Einzelhandelsmieten über knapp 1.800 Standorte. Neun Handelsunternehmen weisen dabei sogar eine hundertprozentige Marktabdeckung in den 25 Städten auf. Die meisten aus dem Ausland stammenden Konzepte finden sich in Berlin und München. Bei den Herkunftsländern liegt Italien vor den USA und Großbritannien in Front. Insgesamt stammen 85 Prozent aus dem Ausland. Rund 40 Prozent von ihnen sind der Kategorie „Konsum“ zuzuordnen. Jeweils weitere 30 Prozent gehören den Kategorien „Luxus“ und „Premium“ an.

Bei den Herkunftsländern der Handelskonzepte ist Italien mit 29 Marken führend. Die am häufigsten vertretenen italienischen Labels in Deutschland sind Benetton, Geox, Calzedonia, Kiko und Diesel. Rang zwei belegen die USA mit 26 Anbietern, darunter Starbucks, Foot Locker, Claire’s, Fossil und Tommy Hilfiger. Die Top 3 mit 17 Marken komplettiert Großbritannien, das unter anderem mit The Body Shop, Lush, Superdry, Burberry und Habitat in Deutschland vertreten ist. Weitere starke Herkunftsländer sind in dieser Reihenfolge Frankreich, Spanien und die Schweiz.

Neun deutsche Unternehmen mit 100 Prozent Marktabdeckung

Von den untersuchten Handelsunternehmen sind neun in allen 25 Städten mit mindestens einer Filiale vertreten und erreichen damit eine hundertprozentige Marktabdeckung. Hierzu zählen Bijou Brigitte, C&A, Deichmann, Douglas, Esprit, H&M, Hunkemöller, New Yorker und The Body Shop. Die 25 stärksten Filialunternehmen erreichen durchgängig eine Marktabdeckung von über drei Vierteln.

Bei den Luxusanbietern ist München der attraktivste deutsche Standort. 36 der rund 40 untersuchten Luxuslabels sind in der Landeshauptstadt mit Boutiquen vertreten. Düsseldorf folgt mit 27 Anbietern vor Berlin, Frankfurt und Hamburg mit jeweils 26. Die sechs am häufigsten vertretenen Luxuslabels sind Montblanc mit elf Standorten, gefolgt von Louis Vuitton und Max Mara mit jeweils acht sowie Gucci, Hermès und Longchamp mit je sieben Filialen.

Der sich zuspitzende Wettbewerb unter den Einzelhändlern, unter anderem auch durch die stets wachsende Flächenpräsenz internationaler Anbieter, lässt die Einzelhandelsmieten in den gefragten Innenstadtregionen wohl auch in diesem Jahr wieder stark ansteigen. Bereits jetzt müssen die Anbieter in den untersuchten Städten zwischen zwischen 110 und 360 Euro Miete pro Quadratmeter berappen. Einzelhandelskonzepte, die vom Flagship-Store Modell großer Marken abweichen, haben es daher immer schwerer, sich in den angestammten Einkaufsregionen zu positionieren. Die Folge sind weitgehend austauschbare Ballungszentren von Markenstores, die kaum mehr eine individuelle Positionierung der Städte zulassen.

Foto: H&M München

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