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Konsumenten zunehmend frustriert mit stationärem Handel

Von Danielle Wightman-Stone

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Einzelhandel

Ein Drittel aller Konsumenten würde lieber ‚den Abwasch machen’, als im stationären Handel einkaufen zu gehen, fand nun eine Umfrage des Digital Transformation Instituts von Capgemini heraus, das für die Umfrage Verbraucher aus Großbritannien, den USA, China, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Schweden befragt hatte.

Die Umfrage, für die 6.000 Konsumenten und 500 Einzelhandelsangestellte befragt wurden, belegt weiter auseinandergehende Meinungen zwischen Handel und Konsumenten, wenn es um die Frage geht, ob stationäre Stores noch wichtig sind. So sagten zwar 81 Prozent der Einzelhändler, dass dies der Fall sei, aber nur 45 Prozent der Konsumenten stimmten dem zu.

Die Umfrage kam darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass Konsumenten zunehmend unzufrieden mit der Einkaufserfahrung waren. Stationäres Shoppen biete demnach nicht dieselben Vorteile, wie Onlineshopping. Vier von zehn Befragten, also 40 Prozent, empfanden einkaufen gehen als ‚lästige Pflicht’. Unzufrieden zeigten sich vor allem die Schweden und Spanier. Hier empfanden je 54 Prozent und 49 Prozent der Befragten das stationäre Einkaufen als Pflicht. Dieser Wert war unter den Chinesen und US-Amerikanern am niedrigste: Dort stimmten 29 und 31 Prozent dieser Aussage zu.

Die Untersuchung ergab weiter, dass etwa 54 Prozent der Retail-Führungskräfte gaben zu, dass sie mit der Digitalisierung nur langsam vorankamen, auch wenn für 78 Prozent dies für oberste Priorität hielten. 40 Prozent fügte hinzu, dass dies mit mangelndem Budget und Fähigkeiten der Mitarbeiter zusammenhänge.

Der Bericht stellt auch fest, dass die Verbraucher sich für neue Einkaufswege interessierten. Mehr als die Hälfte der Befragten sei demnach bereit, künftig direkt von den Herstellern zu kaufen oder bei Technologie-Playern wie Google, Apple und Facebook, wenn diese für Last-Mile-Deliveries Partnerschaften mit lokalen Einzelhändlern eingehen würden. Insgesamt 71 Prozent der Verbraucher stehen der Idee offen gegenüber, traditionelle Händler zu umgehen. Diese Haltung ist am häufigsten in China anzutreffen, wo weit über drei Viertel (87 Prozent) der Befragten diese Alternative als eine Möglichkeit betrachten.

Konsumenten sehen stationäres Einkaufen als lästige Pflicht

Mike Petevinos, global head of consumer products and retail bei Capgemini Consulting, sagte: "Konsumenten werden zunehmend von der In-Store Erfahrung enttäuscht, und es ist verständlich. Die meisten stationären Geschäfte bleiben hartnäckig 'Offline', und sind nicht in der Lage, die Geschwindigkeit, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit zu bieten, die Kunden von ihrem Online-Einkauf gewohnt sind. Die Gerüchte über das Aussterben des High Street Stores sind vielleicht übertrieben, aber sie kommen der Wahrheit unangenehm In nahe.“

"Viele Einzelhändler, die wir sprachen, haben zugegeben, dass sie ihren Laden nicht schnell genug digitalisieren, weil es schwer ist, ein Geschäftsmodell für das Investment aufzustellen. Dieser Bericht jedoch macht deutlich, dass die Frage, die Einzelhändler sich stellen müssen nicht sein darf, ob sie es sich leisten können, den Laden umzurüsten, sondern ob sie es sich leisten können, es nicht zu tun? "

Was können Einzelhändler also tun? Es ist nicht alles verloren: Laut dem Bericht glauben 70 Prozent der Verbraucher immer noch, dass stationäre Geschäfte eine Rolle in ihrem Leben haben, da sie Produkte immer noch „anfassen und fühlen wollen, bevor sie kaufen." Aber sie erwarten dort nicht nur die gleichen Annehmlichkeiten wie Online, sondern wollen auch mehr Anreize.

Zum Beispiel wollen 75 Prozent der Konsumenten in der Lage sein, zu sehen, ob ein gewünschtes Produkt vorrätig ist, bevor sie im Laden vorbei gehen. 73 Prozent erwarten Lieferung der im Laden gekauften Teile am selben Tag und 68 Prozent lassen sich von Treuepunkten für die dort verbrachte Zeit und wiederholte Besuche locken. 61 Prozent fügten hinzu, dass Membership-Programme mit Rabatten ein gewünschtes Feature sind.

Darüber hinaus ergab die Umfrage, dass Geschäfte mehr tun müssen, als zu verkaufen. 57 Prozent der Verbraucher wollen Einzelhändler, die soziale Räume bereitstellen, Erlebnisse Schaffen und Inspiration bieten, wie beispielsweise in Kochkursen oder DIY-Workshops.

Kees Jacobs, der bei Capgemini für consumer goods, retail lead, insights and data global practice zuständig ist, fügte hinzu: "Der stationäre Handel der Zukunft wird sehr anders sein müssen, wenn er die Konsumenten von ihren Computern weglocken will. Was dieser Bericht klarmacht, ist dass er weiterhin eine große Rolle spielen kann. Die Modebranche wird einen harten aber faszinierenden Kampf kämpfen müssen, um den Weg in die Zukunft zu finden.“

"Der Kampf um die moderne Retail-Erfahrung wird zwischen dem traditionellen Einzelhandel mit seiner langen, erfolgreichen Geschichte und den neuen digitalen Playern im Internet ausgetragen. Es geht darum, die richtige Balance zu finden. "

Foto: Pexels

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