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Kleidung beliebteste Produktkategorie des deutschen Onlinehandels

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Mit einem Wachstum des deutschen Onlinehandels im Jahr 2015 von 13,3 Prozent auf 59,7 Milliarden Euro sieht es für ein zukünftiges Wachstum weit besser aus als für den allgemeinen Handel, der 2015 nur um 2,9 Prozent zulegte, so eine jüngst veröffentlichte Studie der Amsterdamer Ecommerce Foundation.

Damit bleibt Deutschland der drittgrößte B2C-E-Commerce-Markt Europas hinter Großbritannien und Frankreich. Für 2016 wird ein Umsatzvolumen von 66,9 Milliarden Euro prognostiziert. Kleidung ist mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent die weitaus beliebteste Produktkategorie vor Schuhen und persönlichen Lifestyle-Artikeln und sogar Medien und Unterhaltungselektronik, fand die Studie „Germany B2C E-commerce report 2016“.

Was die Nutzung des Internets für den Einkauf angeht, liegen Bekleidung und Schuhe im Mittelfeld: 42 Prozent aller Einkäufe wurden 2014/15 im Internet getätigt. Den Spitzenplatz nimmt die Reisebranche ein: Hier wurden 71 Prozent aller Vergnügungsreisen (Flüge) im Internet gebucht, gefolgt von Musik (69 Prozent) und Hotelbuchungen (63 Prozent).

Neuer B2C-E-Commerce-Länderbericht Deutschland detailliert Onlinehandel

Was für den E-Commerce-Standort Deutschland spricht, ist seine hohe Internetdurchdringung und ein hoher Anteil Erwachsener (Personen über 15 Jahre): 89 Prozent der Bevölkerung (62,9 Millionen Menschen) benutzen das Internet und 73 Prozent (51,6 Millionen Menschen) kaufen im Internet ein. 65 Prozent besitzen ein Smartphone (52,8 Millionen Menschen) und tragen zu einem Anteil von 15 Prozent bei, den die Käufe über das Smartphone am gesamten Internetumsatz ausmachen.

„Deutsche Kunden sind mit E-Commerce sehr vertraut und sind erfahrene Onlinekunden. Sie haben klare Erwartungen, was die Lieferung und Zahlungsmöglichkeiten, Lieferzeiten und den kostenlosen Umtausch angeht. Als einer der größten E-Commerce-Märkte in Europa ist Deutschland sehr wettbewerbsfähig“, kommentierte Kai Schotten, Deputy Sales Manager bei Asendia Germany.

Und kaufen die deutschen Onlineshopper trotz des heimischen Logistikvorteils (Deutschland steht auf dem Logistics Performance Index an erster Stelle) doch bei internationalen Anbietern, dann tun sie dies, weil sie dort auf ein breiteres oder schneller verfügbareres Angebot zurückgreifen können. Andere Gründe sind gute Angebote, bessere Qualität, besserer Zustand der Ware oder Empfehlungen von Freunden. Insgesamt haben 22 Prozent aller deutsche Onlineshopper zumindest einmal schon bei ausländischen Onlinehändlern eingekauft.

Deutsche Onlineshopper bevorzugen heimische Anbieter

Das Wachtsum des deutschen Onlinemarkts wird besonders von zwei Faktoren begünstigt: einem Anstieg des E-Commerce-Umsatzes sowie der durchschnittlichen Ausgaben pro Onlinekunden. Waren es 2013 noch 46,9 Milliarden Euro Umsatz insgesamt und Ausgaben von 972 Euro pro Kunde, stieg dies im Jahr 2014 auf 52,7 Milliarden Euro und 1.064 Euro beziehungsweise 59,7 Milliarden Euro und 1.157 Euro im Jahr 2015.

Was die Zahlungsart angeht, so setzen die skeptischen Deutschen (nur 25 Prozent aller Deutschen besitzen eine Kreditkarte) immer noch überwiegend auf Überweisungen von ihrem Konto (37 Prozent) und an zweiter Stelle auf eWallets wie PayPal (31 Prozent), wobei über zwei Drittel aller im Internet getätigten Käufe über diese beiden Zahlungsmöglichkeiten abgewickelt werden. Nur 10 Prozent werden mit Kreditkarte bezahlt, gefolgt von Zahlungen per Nachnahme, Direktabbuchungen, Zahlungen im voraus, etc.

Zu den Herausforderungen des deutschen Markts zählt der Bericht eine alternde Bevölkerung, die weniger im Internet einkauft, da sie mit diesem Verkaufskanal weniger vertraut beziehungsweise seiner Sicherheit gegenüber misstrauisch ist. Zudem sind in Deutschland - verglichen mit anderen Ländern - die Pro-Kopf-Ausgaben im Internet immer noch recht gering.

Andreas Arlt, Bundesvorsitzender des Händlerbunds, glaubt, dass Click & Collect ein wichtiger Trend des deutschen E-Commerce-Markts ist, der zeigt, dass Online- und stationärer Handel optimal verbunden werden können. „Die eigene Nische zu finden ist wichtig für Unternehmen, die auf den deutschen Markt treten“, rät auch Schotten.

Die Ecommerce Foundation ist eine unabhängige Nonprofit-Organisation, die vom Verband Ecommerce Europe gegründet wurde und als dessen Forschungsorgan fungiert. Ecommerce Europe vertritt mehr als 25.000 Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen in Europa über das Internet anbieten.

Fotos: Germany B2C Ecommerce Country Report 2016


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