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Indischer Markt ist weiterhin begehrt: Amazon eröffnet größten Campus, H&M jetzt bei Myntra

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Der indische Markt lockt mit seinem schier unbegrenzten Potenzial dank einer aufwärtsstrebenden Mittelschicht mit zunehmend wachsendem verfügbaren Einkommen. Nordamerikanischen und europäischen Marken wie Einzelhändlern ist dies nicht verborgen geblieben und sie versuchen seit einiger Zeit, sich auf dem indischen Markt zu etablieren. Der US-Onlineriese Amazon hat jüngst im südindischen Tech-Zentrum Hyderabad seinen bislang größten Campus eröffnet und Fast Fashion-Riese H&M ist jetzt über den indischen Onlinehändler Myntra erhältlich.

Jeff Bezos hat versprochen, 5,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,97 Milliarden Euro) in das indische Wachstum zu stecken und macht damit ernst: Sein Konzern hat in Hyderabad am Mittwoch den bislang größten globalen Campus eröffnet, der eine Bürofläche von 167.000 Quadratmeter bietet und 15.000 Mitarbeiter beschäftigen wird. Dies entspricht etwa einem Viertel von Amazons 62.000 Vollzeitbeschäftigten in Indien, die von 155.000 Zeitarbeitern unterstützt werden und Indien zu Amazons größtem Standort außerhalb der USA machen.

Der neue Campus ist zudem das erste Bürogebäude außerhalb der USA, das vollständig im Besitz von Amazon ist. „Owned and loving it!“ schreibt Amazons VP für globale Immobilien und Einrichtungen, John Schoettler, in einem Unternehmensblog-Post am Dienstag, was sich ein bisschen wie der Slogan einer bekannten Fast Food-Kette anhört. Immerhin hat Amazon vor, in Indien bald auch Lebensmittel zu liefern.

„Da Amazon Indien derzeit die Riesenchance hat, einen sehr großen und aktiven Kundenstamm aufzubauen, ist die Einrichtung der neuen Büroräume ein wichtiger Meilenstein für die Mission des Unternehmens, ‘kundenzentriert’ zu werden. Der neue Campus wird es Teammitgliedern aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens mit einer Vielzahl von Fähigkeiten ermöglichen, zusammenzukommen und für wachsende Unternehmen vor Ort zu arbeiten“, erklärt Schoettler.

Der schwedische Fast Fashion-Riese H&M hat sich inzwischen Marken wie Tom Tailor, Mango, Esprit und anderen angeschlossen und ist seit Mittwoch über Myntra erhältlich, der größten Mode- und Lifestyle-Shopping-Plattform Indiens.

Dieser Schritt wird H&M helfen, Kunden und Kundinnen in kleineren Städten zu erreichen, die noch keinen Zugang zu H&M-Filialen haben. Auch wenn das Unternehmen laut H&M Indias Country Manager Janne Einola plant, pro Jahr ein Dutzend neue Läden in Indien zu eröffnen, kann sich dies angesichts eines Mangels an geeigneten Flächen gerade in kleineren Städten als schwierig erweisen.

H&Ms eigene E-Commerce-Site für den indischen Markt, die erst im letzten Jahr eingeführt wurde, macht sich hervorragend und generiert bereits 15 Prozent des Umsatzes im Land - ein Erfolg, der über dem weltweiten Durchschnitt liegt. „Und das ist nur von unserem eigenen Portal. Durch die Verbindung mit Myntra und seinem Marktanteil von fast 40 Prozent am Mode-Onlinehandel erwarten wir weiteres Umsatzwachstum“, erklärt H&Ms Managing Director Fredrik Olsson laut Business Standard. Myntras 30 Millionen Nutzer sollen dabei helfen.

Der Mode- und Lifestyle-Markt soll in Indien in den nächsten fünf Jahren im hohen zweistelligen Bereich wachsen, wobei jüngste Schätzungen davon ausgehen, dass er im Jahr 2025 auf eine Billion Rupien (rund 12,59 Milliarden Euro) anwachsen soll.

Fotos: Amazon, H&M

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