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Indischer Einzelhandel ist trotz Herausforderungen auf Wachstumskurs

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Der organisierte Einzelhandel in Indien ist stetig gewachsen, und die meisten Prognosen sagen ein robustes Wachstum voraus. Schätzungen zufolge macht der Einzelhandelssektor 22 Prozent des BIPs aus und trägt 8 Prozent zur Gesamtbeschäftigung bei. Bis Ende 2015 sollen die gesamten Einzelhandelsumsätze in Indien voraussichtlich von 411 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 auf 804 Milliarden US-Dollar anwachsen. Zu den begünstigenden Faktoren dieser rasanten Wachstumsdynamik gehören die Einführung des E-Commerce, eine gute Konsumentenstimmung, ein wachsendes Konsumbewusstsein, verbesserte Internetreichweite, Wirtschaftswachstum und hohe verfügbare Einkommen.

Wachstumsfaktoren des Einzelhandels

Seitdem die Modi-Regierung an der Macht ist, hat sich die Stimmung der Konsumenten verbessert und das Vertrauen in die Wirtschaft einen klaren Auftrieb bekommen. Auch eine Verbesserung des globalen Wirtschaftsszenarios und eine Steigerung von Indiens BIP sind weitere Wachstumstreiber. Der Haushaltsplan schätzt das Wachstum von Indiens realem BIP für 2015-16 auf 8,0 bis 8,5 Prozent gegenüber diesjährigen Schätzungen von 7,4 Prozent ein. Auch die indische Wirtschaft soll im laufenden Geschäftsjahr um 7,4 Prozent wachsen, verglichen mit 6,9 Prozent im vergangenen Jahr und Prognosen von mäßigen 5,5 Prozent für 2014-15. Auch die Inflationsrate hält sich mit 6 Prozent auf einem für die Landeszentralbank angenehmen Niveau.

Mit dem Aufkommen des E-Commerce und der dynamische Weiterentwicklung der Reichweite in kleineren Städten bilden sich diese Verbraucher als starke Kundenbasis des modernen Einzelhandels heraus. Studien zeigen, dass Faktoren wie ein steigendes Einkommensniveau, ein Anstieg des Konsumbewusstseins, Kernfamilien und berufstätige Frauen den Aufstieg der Mittelschicht antreiben, die bald das größten Konsumvolumen des Landes zeigen wird.

Wachstumsherausforderungen

Auch wenn die Aussichten robust sind, gibt es einige Hürden, denen sich der indische Einzelhandel in den letzten paar Jahren stellen musste. Dazu gehören Inflation, Währungsschwankungen und strengere ADI-Regelungen. Während die indische Regierung bereits im Jahr 2012 100-prozentige Auslandsdirektinvestitionen (ADI) im Monomarken-Einzelhandel erlaubte, ging dies nicht ohne Bedingungen. So müssen 30 Prozent aller Ressourcen von kleinen und Kleinstunternehmen, Dorf- und Handwerksbetrieben, Handwerkern und Kunsthandwerkern bezogen werden, was in allen Bereichen eine große Hürde für ausländische Unternehmen darstellt, die darauf warten, auf den indischen Markt zu treten. Und auch wenn im Multimarken-Einzelhandel 51 Prozent ADI erlaubt sind, liegt die endgültige Entscheidung bei den jeweiligen Landesregierungen.

Und während sich das E-Commerce-Segment auf einem rasanten Wachstumskurs befindet, können nur Marktplatzmodelle durch ausländische Investoren finanziert werden. Für den stationären Einzelhandel gibt es zudem nur eine begrenzte Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Immobilien und steigende Kosten für Mieten, Infrastruktur und Betriebskosten zwingen Händler, ihre Preise anzuziehen.

Nicht zu vergessen, dass rund 92 Prozent des indischen Einzelhandels unorganisiert ist und ein Großteil der Verkäufe in kleineren Läden stattfindet. Obwohl der organisierten Sektor schneller wächst, wird der unorganisierte Sektor nach wie vor von den Kunden bevorzugt, da er bequemer und einfacher zu erreichen ist. Ein neuer Bericht der Boston Consulting Group und dem indischen Einzelhandelsverband mit dem Titel "Retail 2020: Retrospect, Reinvent, Rewrite' schätzt, dass sich der indische Einzelhandelsmarkt bis zum Jahr 2020 von 60 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 auf eine Billion US-Dollar mehr als verdoppeln wird. Der Bericht zeigt, dass während die Branche wächst, alle Akteure ihren Ansatz neu überdenken und entsprechend anpassen müssen.

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