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GfK: Konsumklima erleidet "kleinen Dämpfer"

Von Jan Schroder

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In den vergangenen Monaten konnten diverse wirtschaftliche und politische Krisenmeldungen den Deutschen die Kauflaune nicht verderben. Eine solide Binnenkonjunktur und niedrige Zinsen beflügelten den von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelten Konsumklimaindex Monat für Monat. Doch inzwischen werden die Verbraucher auch hierzulande skeptischer. Für den April prognostizierten die Marktexperten der GfK daher am Donnerstag ein leichtes Absinken des Indizes. Allzu dramatisch sehen die Verfasser der monatlichen Untersuchung die Entwicklung derzeit aber nicht. Das Konsumklima habe lediglich „einen kleinen Dämpfer“ hinnehmen müssen, erklärten sie.

Die Verbraucher sehen die Konjunkturentwicklung skeptischer

Vor allem die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage sahen die Deutschen im März weniger rosig als zuletzt: Die Konjunkturerwartung, einer der drei Faktoren, aus denen die GfK den Konsumklimaindex errechnet, sank gegenüber dem Februar deutlich: Der Indikator verlor 2,9 Punkte und lag im März nur noch bei 0,5 Zählern. Als wichtigsten Grund dafür sieht das Marktforschungsinstitut nicht die in den Medien allgegenwärtige Flüchtlingssituation, sondern steigende Unsicherheiten im Außenhandel: „Offenbar scheinen weltwirtschaftliche Risiken, und hier in erster Linie die konjunkturelle Abschwächung in wichtigen Exportländern Deutschlands, wie China und den USA, nicht ohne Wirkung auf die Verbraucher zu sein“, erklärten die Verfasser der Studie.

Niedrige Zinsen und sichere Jobs halten die Kauflaune auf einem hohen Niveau

Die Zweifel an der konjunkturellen Entwicklung beeinflussten auch die individuelle Einkommenserwartung der Befragten. Im Februar war der entsprechende Index noch kräftig gestiegen und hatte 56,7 Punkte erreicht, im März sackte er nun auf 50,5 Punkte ab. Dieses Niveau sei im langfristigen Vergleich aber „nach wie vor als überaus hoch zu bezeichnen“, betonte die GfK. Das liege insbesondere an der weiterhin stabilen Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt, die bei vielen Verbrauchern Hoffnungen auf Einkommenszuwächse wecke.

Die rückläufige Entwicklung der beiden anderen Indikatoren ließ auch die Anschaffungsneigung sinken. Nach 52,7 Punkten im Vormonat ermittelte die GfK für diesen Indikator im März nur noch 50,0 Punkte. Während sich die allgemeinen Konjunkturerwartungen zuletzt verschlechterten, haben die wichtigsten Gründe für die zuletzt so ausgeprägte Kauflaune der Deutschen aber weiterhin Bestand: Die Inflationsrate ist nach wie vor niedrig und die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes gering. Zudem gibt die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank keinen Anlass zum Sparen. So fiel das Fazit der Marktforscher alles in allem positiv aus: „Trotz der leichten Einbußen ist die Konsumlaune bislang ungebrochen“, erklärten sie.

Obwohl die Anschaffungsneigung der Deutschen leicht gesunken ist, erwartet das Marktforschungsinstitut GfK ein "gutes Konsumjahr"

Angesichts der Punktverluste bei allen drei Indikatoren prognostizierte die GfK einen leichten Rückgang des Konsumklimas für den April: Nach 9,5 Punkten im März rechnet sie mit 9,4 Zählern im kommenden Monat. Das Niveau sei aber „nach wie vor gut“. Daher sieht das Marktforschungsinstitut auch keinen Grund, seine Prognose für das Gesamtjahr zu korrigieren: Es erwartet also weiterhin einen realen Anstieg der privaten Konsumausgaben um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Ausgehend von den Annahmen, dass das Beschäftigungshoch weiter anhält und die Energiepreise niedrig bleiben, kann auch 2016 ein gutes Konsumjahr werden“, erklärte die GfK.

Foto: ECE

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