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Gewerbeimmobilien: Deutsche Investoren abgehängt

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Der Run auf Einzelhandelsflächen in deutschen Innenstädten hält trotz der aktuellen Krisenstimmung im Handel weiter an. Der Wettbewerb verschärft sich sogar weiter und treibt die Preise in die Höhe – auch aufgrund der stets wachsenden Zahl ausländischer Investoren. Wie das Immobilienunternehmen JLL berichtet, hat der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien im vergangenen Jahr einen neuen Rekord nur knapp verfehlt.

Mit rund 17 Milliarden Euro Gesamtvolumen verdoppelte sich der Markt im Vergleich zum Vorjahr und blieb nur geringfügig unter dem Spitzenwert aus dem Jahr 2006. Auch der Zehnjahresdurchschnitt wurde rund um das Doppelte übertroffen. Ebenso die Prognose: Zu Beginn des Jahres war JLL noch von einem Gesamtvolumen von rund 15 Milliarden Euro für 2015 ausgegangen. „Grund dafür war unter anderem ein dynamisches Schlussquartal, das mit einem Volumen von 3,6 Milliarden Euro zwar unter den beiden Vorquartalen des Jahres blieben, aber immer noch stärker war, als alle Einzelquartale in den drei Jahren zuvor“, so Jörg Ritter, Mitglied im Management Board bei JLL.

Auf die sieben Immobilienhochburgen entfielen davon 22 Prozent des Transaktionsvolumens. Spitzenreiter war im abgelaufenen Jahr die Hauptstadt Berlin mit rund 1,4 Milliarden Euro, gefolgt von Düsseldorf mit 747 Millionen und München mit 489 Millionen Euro. Die deutlichsten Sprünge nach vorn – wenn auch auf niedrigem Niveau – machten die Domstadt Köln mit einem Zuwachs von 746 Prozent auf 224 Millionen Euro, Frankfurt mit 190 Prozent auf 152 Millionen sowie Stuttgart mit 135 Prozent auf 412 Millionen Euro. Unter den Top 7 verloren im vergangenen Jahr nur Hamburg mit minus 31 Prozent auf 312 Millionen Euro und München mit minus neun Prozent auf 489 Millionen Euro an Transaktionsvolumen.

Bemerkenswert ist in dieser Entwicklung, dass der Anteil internationaler Akteure auf dem deutschen Markt immer größer wird. So waren bei fünf der sechs größten Deals ausländische Investoren auf der Käuferseite. Entsprechend wuchs ihr Anteil am Gesamtvolumen von 49 auf 55 Prozent und sie lösten deutsche Investoren an der Spitze ab. Noch deutlicher fiel das Verhältnis zugunsten internationaler Unternehmen auf der Verkäuferseite aus: Mit 70 Prozent haben sie ihre dominante Rolle auf diesem Markt exakt bestätigt. Bei den neun größten Transaktionen waren immer ausländische Verkäufer beteiligt.

Shopping Center und Warenhäuser beherrschen den Markt

Den größten Anteil am Gesamtvolumen steuerten 2015 die Shopping Center mit 5,6 Milliarden Euro bei. Verantwortlich dafür waren vor allem Großdeals durch die Übernahme von Corio durch Klépierre sowie der Integration von mfi in die Unibail-Rodamco Gruppe. So erreichten die Center einen Umsatzanteil von einem Drittel nach 23 Prozent im Jahr 2014. Ebenso deutlich legten Warenhäuser durch den Kaufhof-Verkauf zu: Sie machten bei einem Volumen von 3,3 Milliarden Euro 20 Prozent das Marktes aus. Dahinter folgten Geschäftshäuser mit 17 und Fachmarktzentren mit 15 Prozent. Fach- und Supermärkte verloren derweil deutlich an Anteilen und kamen mit etwas mehr als einer Milliarde Euro Volumen nur noch auf sieben beziehungsweise acht Prozent Anteil am Gesamtvolumen.

Foto: olga meier-sander / pixelio.de

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