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Frankfurter Zeil ist die meistfrequentierte Einkaufsmeile Deutschlands

Von Jan Schroder

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Einzelhandel |STUDIE

Alljährlich kürt das Immobilienunternehmen JLL die geschäftigste Einkaufsstraße der Republik. Diesmal gab es einen neuen Spitzenreiter: Mit 14.875 gezählten Passanten pro Stunde ging der Titel an die Zeil in Frankfurt am Main. Die Kölner Schildergasse, im Vorjahr noch an erster Stelle, rutschte mit 13.505 Besuchern auf Platz vier ab. Die Ränge zwei und drei belegten die Kaufingerstraße in München (14.320) und die Flinger Straße in Düsseldorf (13.710).

Bemerkenswert ist, dass sich von den zwanzig meistfrequentierten Einkaufsmeilen Deutschlands keine in Berlin befindet. Das hat aber vor allem mit den historisch bedingten Besonderheiten der Hauptstadt zu tun: Dort verteilen sich die Besucherströme im Gegensatz zu den anderen Metropolen auf mehrere weit auseinanderliegende Zentren.

Ganz anders sieht es in München aus: Neben der Kaufinger Straße konnten sich auch die Neuhauser Straße (11.745 Besucher pro Stunde, Platz sechs) und die Weinstraße (10.035, Platz sieben) unter den Top Ten platzieren. Alle drei Straßen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft im Herzen der Altstadt.

Keine Krise: Studie zählt "mehr Besucher in den Innenstädten"

Oft wurde in den vergangenen Jahren von Seiten des Einzelhandels über die schwindende Anziehungskraft der Stadtzentren geklagt. Die von JLL in 170 deutschen Einkaufsmeilen ermittelten Passantenzahlen konnten das nicht untermauern – ganz im Gegenteil: "Erneut sehen wir mehr Besucher in den Innenstädten“, erklärte Dirk Wichner, Head of Retail Leasing bei JLL Germany. „Das zeigt: Selbst wenn dort für den klassischen Einzelhandel die Umsätze zurückgehen, gibt es für die Menschen noch andere Gründe, in die City zu gehen. Statt zum Beispiel in eine weitere Hose zu investieren, geben sie einen Teil ihres Budgets in einem neuen, trendigen Gastronomie-Konzept aus."

Wichner hatte dann noch einen Ratschlag für die Stadtverwaltungen parat: Um die Innenstädte zu beleben, müssten diese auch entsprechend attraktiv für Passanten gestaltet werden: "Städte, die diese Aufenthaltsqualitäten zum Beispiel durch Fußgängerzonen und Außengastronomie bieten sowie sich stetig wandeln, werden auch weiterhin volle Innenstädte und damit die entscheidende Basis für den stationären Handel haben", erklärte er.

Da ist er mit den Einzelhändlern einer Meinung: Bessere Rahmenbedingungen in den Stadtzentren hatten vor kurzem auch der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Deutsche Städtetag in einem gemeinsamen Positionspapier angemahnt.

Foto: ©PIA Stadt Frankfurt am Main, Foto: Karola Neder
JLL