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Digitale Agenda: Mehr Tempo bei der Umsetzung gefordert

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Rund ein Jahr nach der Veröffentlichung der Digitalen Agenda durch die Bundesregierung fordert der Einzelhandel nun mehr Tempo bei der Umsetzung von Themen, die für die Digitalisierung der Branche eine große Rolle spielen. Schließlich hätte der Handel nur mit den richtigen Rahmenbedingungen eine Chance, die neuen Herausforderungen zu bewältigen und die digitalen Möglichkeiten für sich zu nutzen.

Was den Handelsverband Deutschland (HDE) am meisten wurmt ist, dass der Gesetzentwurf zur WLAN Störerhaftung erst mehrfach verschoben und nun ein Entwurf verfasst wurde, der an der Realität und den Bedürfnissen von Handel und Kunden vorbeigeht. „WLAN ist eine Voraussetzung für weitere technologische Innovationen vor allem im stationären Einzelhandel. Der Entwurf beinhaltet weiterhin Rechtsunsicherheiten und fördert damit nicht die Verbreitung öffentlicher WLAN-Angebote in Deutschland“, so Stephan Tromp, stellvrtretender Hauptgeschäftsführer des HDE. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen seien benachteiligt und erlebten durch den Entwurf keine Verbesserung. Die strukturellen Veränderungen im Einzelhandel müssten daher in Zukunft stärker in der Diskussion über die Digitalisierung der Wirtschaft berücksichtigt werden.

Ausbildungsinhalte müssen angepasst werden

Was den Händlern zudem übel aufstößt: In Bezug auf die Europäische Datenschutzgrundverordnung habe man sich von der versprochenen raschen Harmonisierung des Datenschutzrechts im europäischen Binnenmarkt sogar eher entfernt als angenähert. „In der Version des Rates wurden zahlreiche Ausnahmen in die geplante Verordnung aufgenommen“, kritisiert Tromp. Damit werde das ursprüngliche Konzept einer EU-weiten Vollharmonisierung nach und nach ausgehöhlt und Unternehmen könnten sich jene Mitgliedstaaten mit dem niedrigsten Datenschutzniveau aussuchen.

Positiv bewertet der HDE immerhin, dass die Bundesregierung die Neuordnung der Einzelhandelsberufe gestartet hat. Der HDE hat sogar bereits ergänzend dazu ein Konzept für einen „Aus- und Fortbildungsberuf E-Commerce“ vorgelegt, das derzeit innerhalb der Wirtschaft und mit den Gewerkschaften abgestimmt wird. „Die Digitalisierung verändert auch die Berufe im Handel. Die Ausbildung der Fachkräfte von morgen muss den neuen Anforderungen angepasst werden“, so Tromp. Damit junge Menschen in Zukunft die neuen Ausbildungsgänge meistern könnten, müssten die Themen Medien- und IT-Kompetenz allerdings auch in den allgemeinbildenden Schulen stärkeren Eingang finden.

Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

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