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Zu warmer Winter: Primark schwächelt im ersten Halbjahr

Von Jan Schroder

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Der irische Bekleidungshändler Primark hat ein ausgesprochen durchwachsenes Halbjahr hinter sich. Der Umsatz stieg nur aufgrund von Neueröffnungen, der operative Gewinn ging leicht zurück. Das geht aus den Sechsmonatszahlen hervor, die der Mutterkonzern Associated British Foods (ABF) am Dienstag präsentierte. Das Unternehmen begründete die mageren Resultate unter anderem mit widrigen Wetterbedingungen.

Der Umsatz von Primark belief sich demnach im ersten Halbjahr 2015/16, das am 27. Februar endete, auf 2,67 Milliarden Britische Pfund (3,38 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Steigerung um fünf Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate bei sieben Prozent.

Dass die Erlöse überhaupt verbessert wurden, verdankte das Unternehmen nur der Eröffnung neuer Filialen. Auf vergleichbarer Fläche, also in den Shops, die schon länger als ein Jahr bestehen, schrumpfte der Umsatz um knapp ein Prozent. Nach einem starken Start ins Geschäftsjahr hätten die ungewöhnlich milden Temperaturen in Nordeuropa die Nachfrage in der Vorweihnachtszeit und um die Feiertage herum beeinträchtigt, erklärte das Unternehmen. „Ermutigend“ seien die Geschäfte in den USA verlaufen, wo Primark im vergangenen Herbst seine ersten beiden Läden eröffnet hatte.

Primark will sein Expansionstempo in der zweiten Jahreshälfte erhöhen

Der Betriebsgewinn sank um drei Prozent (währungsbereinigt -1 Prozent) auf 313 Millionen Britische Pfund. Das Unternehmen machte den Kursanstieg des US-Dollar gegenüber dem Britischen Pfund und dem Euro für den Rückgang verantwortlich: Während der Einkauf in US-Dollar abgerechnet werde, verkaufe Primark den Großteil seiner Produkte in Euro und Britischen Pfund. Daher schrumpfte die operative Marge gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent.

Der Rückgang fiel allerdings geringer aus, als befürchtet worden war. Es sei gelungen, die negativen Währungseffekte durch Verbesserungen im Einkauf und die Reduzierung von Rabattaktionen zumindest teilweise zu kompensieren, erklärte das Unternehmen. Es verwies zudem darauf, dass die kostspieligen Verwaltungs- und Logistikeinrichtungen in den USA im ersten Halbjahr nur zwei Stores unterstützt hätten.

Seinen Expansionskurs will Primark in der zweiten Jahreshälfte mit höherem Tempo fortsetzen. Nachdem das Filialnetz in den ersten sechs Monaten um sechs neue Stores erweitert wurde, ist für das zweite Halbjahr eine größere Zahl an Neueröffnungen geplant. Seit Anfang März wurden bereits sieben neue Filialen in Betrieb genommen, darunter die erste in Italien. Der zweite italienische Shop soll im Herbst in Brescia eröffnen, für 2017 ist ein Geschäft in Florenz geplant. Auch in den USA wollen die Iren weiter wachsen: Sechs neue Filialen sollen dort bis zum Jahresende hinzukommen.

Foto: Primark
Primark