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Zalando: Quartalsumsatz wächst trotz Corona-Krise zweistellig

Von Jan Schroder

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Der Berliner Online-Modehändler Zalando SE bleibt auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie auf Wachstumskurs. Im ersten Quartal 2020 erzielte das Unternehmen ein kräftiges Umsatzplus. Für den Rest des Jahres ist der E-Commerce-Spezialist entsprechend zuversichtlich: „Wir sind überzeugt, dass wir auch in 2020 klar profitabel und im zweistelligen Bereich wachsen werden“, betonte Co-CEO Rubin Ritter am Mittwochabend in einer Mitteilung. Die Prognose überzeugte die Anleger: Der Aktienkurs des Unternehmens stieg am Donnerstagmorgen umgehend um mehr als zwölf Prozent.

In den Monaten Januar bis März erwirtschaftete Zalando einen Umsatz in Höhe von 1,52 Milliarden Euro und übertraf das Niveau des Vorjahresquartals damit um 10,6 Prozent. Wachstumstreiber sei „die Verschiebung der Kundennachfrage von Offline nach Online“ gewesen, erklärte das Unternehmen. Besonders dynamisch entwickelte sich dabei das Off-Price-Segment (+35 Prozent). Das gesamte Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV), in dem auch die Erlöse der auf den Plattformen des Unternehmens vertretenen externen Anbieter enthalten sind, stieg sogar um 13,9 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal belief sich der Nettoverlust auf rund 86 Millionen Euro

„Auch in einem herausfordernden Marktumfeld können unsere Partner mit uns wachsen und ihre Marktanteile vergrößern, indem sie ihr Geschäft bei Zalando ausbauen“, erklärte Ritter. „Viele von ihnen haben in den letzten Wochen ihre Aktivitäten auf unserer Plattform deutlich intensiviert. Ihnen wollen wir es zukünftig noch einfacher machen, Kunden in Europa zu erreichen.“

Trotz des Umsatzzuwachses schloss Zalando das erste Vierteljahr mit tiefroten Zahlen ab: Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 98,6 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Zalando noch einen entsprechend bereinigten Betriebsgewinn von 6,4 Millionen Euro erzielt. Das Unternehmen begründete die Entwicklung mit „geringerer Nachfrage im März sowie Sonderabschreibungen auf den Warenbestand in Höhe von 40 Millionen Euro als Folge der geänderten Verkaufserwartungen für die laufende Saison“. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 86,4 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte er lediglich bei 17,6 Millionen Euro gelegen.

Der Jahresumsatz soll um zehn bis zwanzig Prozent wachsen

Die zwischenzeitliche Schwächephase im März hat der Onlinehändler inzwischen überwunden: „Seit Anfang April hat sich die Kundennachfrage erholt und das GMV ist im Vergleich zum Vorjahr wieder zweistellig gewachsen“, erklärte Zalando. „Als Unternehmen haben wir schnell Antworten auf die Herausforderungen im März gefunden und wir sehen eine deutlich positivere Entwicklung in den ersten Wochen des zweiten Quartals“ ergänzte Finanzvorstand David Schröder. „Dies belegt die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells sowie die Schnelligkeit unserer Teams und stimmt uns zuversichtlich für das weitere Geschäftsjahr.“

Konkret rechnet Zalando für 2020 sowohl beim Bruttowarenvolumen als auch beim Umsatz mit einem Plus von zehn bis zwanzig Prozent. Dabei werde „das Umsatzwachstum bedingt durch das stark wachsende Plattformgeschäft leicht unter dem des GMV liegen“, erklärte das Unternehmen. Zudem prognostiziert der Vorstand ein bereinigtes EBIT im Bereich von 100 bis 200 Millionen Euro. Die Investitionen sollen sich im laufenden Jahr auf 230 bis 280 Millionen Euro belaufen. Außerdem kündigte Zalando an, sein Partnerprogramm „Connected Retail“ weiter auszubauen: Ab dem dritten Quartal werde es „auch für den stationären Handel in Spanien, Polen und Schweden“ geöffnet, erklärte das Unternehmen.

Foto: Zalando SE

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