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Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sinkt erneut

Von Jan Schroder

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Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland lag auch im August deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Am Freitag teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit, dass im Laufe des Berichtsmonats 1.051 Unternehmensinsolvenzen von den zuständigen Amtsgerichten gemeldet wurden. Das entsprach einem Rückgang um 35,4 Prozent gegenüber dem August 2019. Damit spiegele sich „die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise“ weiterhin nicht in der Statistik wider, erklärte die Wiesbadener Behörde. Ein Grund dafür sei die zeitweilige Aussetzung der Insolvenzantragspflicht im Rahmen des Hilfspakets der Bundesregierung, mit dem die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie gemildert werden sollen.

Deutlich höher als im Vorjahresmonat waren die möglichen Forderungen der Gläubiger, die aus den beantragten Insolvenzen resultierten: Ihr Gesamtvolumen wuchs nach Angaben der Statistiker von 1,6 auf 17,4 Milliarden Euro. „Der Anstieg auf die außerordentlich hohe Forderungssumme setzt sich maßgeblich aus der gesamtschuldnerischen Haftung mehrerer Tochtergesellschaften eines in die Insolvenz geratenen Großunternehmens zusammen“, erläuterte das Bundesamt in einer Mitteilung. Dabei hafte „jede der zur Insolvenz angemeldeten Tochtergesellschaften des Großunternehmens in Höhe der voraussichtlichen Forderungen des gesamten Großunternehmens, so dass es zu einer Mehrfachzählung kommt“.

Obwohl die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zum 1. Oktober teilweise zurückgenommen wurde, setzte sich der Abwärtstrend bei den beantragten Regelinsolvenzen auch im vergangenen Monat fort: Die Zahl der eröffneten Verfahren sei gegenüber dem Oktober 2019 um 45,8 Prozent gesunken, erklärte die Behörde. Die Auswirkungen der jüngsten rechtlichen Änderungen würden sich aber „erst in den kommenden Berichtsmonaten in der Statistik zeigen“, heißt es in einer Mitteilung.

Foto: picture alliance/Fotostand

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