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Unsichere Zukunft für Mexx

Von Simone Preuss

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Wie berichtet hatte das Amsterdamer Modeunternehmen Mexx in der vergangenen Woche Insolvenz für seinen Hauptsitz angemeldet; den deutschen Tochtergesellschaften in Korschenbroich steht dies heute bevor. „Es steht kein neuer Investor bereit, das Unternehmen wird abgewickelt“, bestätigte ein Manager in der Amsterdamer Zentrale kurz nach Bekanntwerden der Neuigkeiten.

Die bestehenden Mexx-Geschäfte sollen solange wie möglich geöffnet bleiben, um Warenbestände abzubauen und mögliche Käufer anzulocken. Der zuständige Insolvenzverwalter ist Frits Kemp von der Kanzlei Fort Advocaten.

„Wir sind zutiefst traurig über diese Entwicklung der Ereignisse. Mexx hat einen besonderen Platz im Herzen der Konsumenten weltweit und die Reaktion auf die neuen Kollektionen waren so ermutigend", kommentierte Mexx-Präsidentin und Kreativchefin Julia Hansen.

Sie gab rückläufige Bestellungen und Einzelhandelsumsätz besonders in Europa als Gründe für diesen Schritt an sowie den Rubel-Verfall und die politischen Unruhen in Osteuropa an. Auch der starke Preisdruck in Kanada, dem zweitwichtigsten Exportmarkt nach Russland, machte dem Unternehmen zu schaffen.

Dabei schien es nach einer Reihe schwieriger Entscheidungen wie der Schließung des Online-Shops und dem häufigen Managementwechsel wieder bergauf zu gehen: Unrentable Geschäfte wurden geschlossen und im November ein neuer Flagshipstore in Amsterdam eröffnet sowie ein neues Ladenkonzept entwickelt; die Kollektion wurde überarbeitet und die Qualität verbessert, das Logo modernisiert und der Online-Shop teilweise für das Weihnachtsgeschäft wieder geöffnet. Aber nach einem Umsatz von 1 Milliarde Euro im Jahr 2006 ging es bergab; der Umsatz schrumpfte 2013 auf 290 Milliarden Euro.

Fokussieren auf einen Übergang für Mitarbeiter und Partner

Mexx hat weltweit rund 2800 Mitarbeiter und betreibt 170 eigene Geschäfte, 376 mit Partnern und 532 Shop-in-Shops; das Großhandelsnetzwerk umfasst rund 5000 Händler. 315 der Mexx-Filialen befinden sich in Europa, davon rund 35 in Deutschland. "Wir fokussieren uns nun auf einen Übergang für unsere Mitarbeiter und Partner“, erklärte Hansen.

Mexx enstand 1986 durch die Verbindung der Labels Moustache für Männer und Emanuelle für Frauen. Frei nach dem Motto "sealed with a kiss" verband Gründer Rattan Chadha die Initialen der beiden Markennamen zu Mexx.

Handel und Kunden schätzen Mexx als guten Markennamen, scheinen jedoch zu warten, wie sich die Kollektion entwickelt, bevor sie weiter bestellen. Einzelhandelsanalyst Terry Henderson der J.C. Williams Group glaubt, dass Mexx wahrscheinlich in irgend einer Form bestehen bleibt, da die internationale Marke entweder aufgekauft werden oder einer "massiven Sanierung" unterzogen wird. Kunden und Branche werden die Entwicklungen gespannt verfolgen.

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