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Under Armour meldet Quartalsverlust von 590 Millionen US-Dollar

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour Inc. ist im ersten Quartal 2020 tief in die Verlustzone gerutscht. Neben hohen Restrukturierungskosten sorgten die Einnahmeausfälle infolge der Covid-19-Pandemie dafür, dass der Fehlbetrag noch höher ausfiel, als Analysten im Vorfeld der Veröffentlichung am Montag befürchtet hatten.

In den ersten drei Monaten des Jahres belief sich der Umsatz von Under Armour auf 930,2 Millionen US-Dollar (859,5 Millionen Euro). Damit rutschte er im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22,8 Prozent ab. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 22,4 Prozent. Nach Angaben des Unternehmens resultierten 15 Prozentpunkte des Rückgangs aus den Ladenschließungen im Zuge der Corona-Krise.

Am stärksten von den Beschränkungen betroffen war der asiatisch-pazifische Raum. Vor allem aufgrund der Einbußen in China sank der Umsatz in der Region um 33,7 Prozent (währungsbereinigt -31,9 Prozent) auf 95,7 Millionen US-Dollar. Steil bergab ging es aber auch in Nordamerika, wo der Sportartikler nach wie vor den Großteil seines Umsatzes erwirtschaftet. Dort schrumpften die Erlöse um 27,8 Prozent (währungsbereinigt -27,9 Prozent) auf 609,0 Millionen US-Dollar.

Zulegen konnte Under Armour in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst. Dort stieg der Umsatz um 2,8 Prozent (währungsbereinigt +3,8 Prozent) auf 137,9 Millionen US-Dollar. In Lateinamerika wuchsen die Erlöse um 7,9 Prozent (währungsbereinigt +11,4 Prozent) auf 53,1 Millionen US-Dollar, die weltweiten Einnahmen der Connected-Fitness-Sparte legten um 8,9 Prozent auf 32,8 Millionen US-Dollar zu.

Die Folgen der Corona-Krise sowie hohe Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen drücken den Sportartikler in die Verlustzone

Die empfindlichen Umsatzeinbußen und zusätzliche Belastungen sorgten für tiefrote Zahlen. So stiegen die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen aufgrund höherer Rechts- und Marketingausgaben gegenüber dem Vorjahresquartal um acht Prozent auf 552,7 Millionen US-Dollar. Zudem wurden einmalige Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen im Gesamtvolumen von 436,5 Millionen US-Dollar verbucht.

So ergab sich ein operativer Verlust in Höhe von 558,2 Millionen US-Dollar, nachdem das Unternehmen im Vorjahreszeitraum noch einen Betriebsgewinn von 35,3 Millionen US-Dollar erzielt hatte. Unter dem Strich stand ein Nettofehlbetrag in Höhe von 589,7 Millionen US-Dollar (544,8 Millionen Euro). Das Auftaktquartal 2019 hatte Under Armour mit einem Überschuss von 22,5 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Bereinigt um Sondereffekte belief sich der Nettoverlust im jüngsten Quartal auf 151,8 Millionen US-Dollar.

Angesichts der widrigen Lage bemüht sich der Sportartikler um massive Einsparungen. So will er seine operativen Kosten im laufenden Jahr gegenüber den ursprünglichen Planungen um etwa 325 Millionen US-Dollar senken. Zum Maßnahmenpaket zählen etwa die Senkung der Marketingausgaben und die zumindest zeitweise Freistellung von Mitarbeitern in den eigenen Läden und Logistikzentren. Außerdem sollen die für dieses Jahr vorgesehenen Investitionen um 100 Millionen US-Dollar gekürzt werden. Sie würden nachgeholt, sobald sich die Geschäftslage wieder stabilisiert habe, erklärte das Unternehmen.

Foto: Under Armour

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Under Armour Inc.