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Überraschende Quartalszahlen: Michael Kors bremst Abwärtstrend

Von Jan Schroder

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Zuletzt war der US-amerikanische Modekonzern Michael Kors durch die Übernahme des Luxusschumachers Jimmy Choo in die Schlagzeilen geraten. Am Dienstag konnte das Unternehmen auch mit seinen aktuellen Quartalszahlen überzeugen. Zwar waren Umsatz und Ergebnis erneut geschrumpft, aber bei weitem nicht so stark, wie im Vorfeld befürchtet worden war. Prompt stieg der Aktienkurs des lange schwächelnden Unternehmens um mehr als zwanzig Prozent. „Die Resultate im ersten Quartal haben vor allem aufgrund überraschend hoher Einzelhandelserlöse in Nordamerika und Europa unsere Erwartungen übertroffen“, erklärte CEO John Idol. Trotz der „ermutigenden Zahlen“ bleibe 2017/18 aber ein „Übergangsjahr“, in dem es darum gehe, die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal sank der Umsatz in den Monaten April bis Juni um 3,6 Prozent und erreichte 952,4 Millionen US-Dollar (809,5 Millionen Euro). Damit fiel er deutlich höher aus, als im Vorfeld erwartet worden war: Die Prognose des Unternehmens hatte höchstens 930 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt. Zu dem überraschend guten Resultat trugen solide Zahlen im nordamerikanischen und europäischen Einzelhandel bei. Insgesamt gingen die Erlöse der Retail-Sparte auf vergleichbarer Fläche nur noch um 5,9 Prozent zurück. Hier hatten Analysten einen deutlich stärkeren Abwärtstrend erwartet. Insgesamt stieg der Einzelhandelsumsatz dank der Eröffnungen von 67 neuen Boutiquen in den vergangenen zwölf Monaten und der Übernahme des früheren Lizenzpartners in China um 10,1 Prozent auf 619,9 Millionen US-Dollar. Der Großhandelsumsatz schrumpfte aufgrund gezielter Reduzierungen der Liefermengen um 23,0 Prozent auf 303,6 Millionen US-Dollar.

Insgesamt kam Michael Kors im ersten Quartal in Amerika auf einen Umsatz von 634,1 Millionen US-Dollar (-8,2 Prozent, währungsbereinigt -7,9 Prozent). In Europa sanken die Erlöse um 10,2 Prozent (währungsbereinigt -7,5 Prozent) auf 201,2 Millionen US-Dollar, in Asien stiegen sie um 60,2 Prozent (währungsbereinigt +61,9 Prozent) auf 117,1 Millionen US-Dollar.

In der zweiten Jahreshälfte soll Neuzugang Jimmy Choo 275 Millionen US-Dollar zum Umsatz beisteuern

Höhere Betriebsausgaben und Einmalaufwendungen für die Umstrukturierung des China-Geschäfts belasteten das Ergebnis. So ging der operative Gewinn um 20,1 Prozent auf 149,4 Millionen US-Dollar zurück. Das Unternehmen verwies allerdings darauf, dass die operative Marge nur aufgrund von Sondereffekten unterhalb des Vorjahresniveaus gelegen habe. Der Quartalsüberschuss nach Minderheitenanteilen sank um 14,7 Prozent auf 125,5 Millionen US-Dollar (106,7 Millionen Euro). Trotzdem übertrafen die vorgelegten Zahlen die Erwartungen deutlich.

So konnte das Management auch die Jahresprognosen leicht anheben. Beim Umsatz rechnet es nun mit 4,275 Milliarden US-Dollar, nachdem zuvor 4,25 Milliarden US-Dollar erwartet worden waren. Der Zielkorridor für den um Sondereffekte – etwa die Folgekosten der geplanten Ladenschließungen – bereinigten verwässerten Gewinn pro Aktie wurde von 3,57 bis 3,67 US-Dollar auf 3,62 bis 3,72 US-Dollar korrigiert. Wie die Zahlen dann am Ende tatsächlich aussehen werden, ist aber derzeit nur schwer absehbar: Die zu erwartenden Umsatz- und Ergebnisbeiträge des Schuhlabels Jimmy Choo sind hier noch nicht eingerechnet, weil der Kauf noch nicht offiziell vollzogen ist. Michael Kors erwartet aber, dass der Neuzugang in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahr einen zusätzlichen Umsatz in Höhe von etwa 275 Millionen US-Dollar beisteuern wird.

Michael Kors: 1. Quartal 2017/18
Umsatz 952,4 Millionen $
Nettogewinn 125,5 Millionen $

Foto: Michael Kors Facebook-Page

Jimmy Choo
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