Trump verdreifacht Zölle auf geringwertige Waren aus China
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Neben den besonders hohen generellen Sonderzöllen für China hat US-Präsident Donald Trump zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus dem Land angeordnet – eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel. Das geht aus einem Dekret hervor, dass der Republikaner am Dienstagabend (Ortszeit) unterzeichnete.
Ursprünglich wollte Trump Waren mit einem Wert von unter 800 US-Dollar (rund 724 Euro) ab dem 2. Mai mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. Bisher waren solche Güter von Zöllen ausgenommen. Dank dieser Regel lieferten chinesische Online-Händler:innen wie Temu und Shein in großem Stil ihre Produkte in die USA.
In dem Dekret verankerte der Präsident auch die bereits angekündigten besonders hohen US-Sonderzölle für China. Damit ersetzte er die zunächst geplanten zusätzlichen 34 Prozent durch Zölle in Höhe von 84 Prozent. Trump hatte so auf die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent reagiert.
Die USA hatten seit Januar Waren aus China zunächst mit zusätzlichen Zöllen von 20 Prozent belegt. Insgesamt betragen die für China verkündeten Zölle nun 104 Prozent.
China reagiert mit Gegenzöllen
Als Antwort auf weitere US-Zölle in Höhe von 50 Prozent hat Peking Gegenzölle im gleichen Umfang verkündet. Die zunächst auf 34 Prozent angelegte Sonderzölle auf alle US-Einfuhren sollen nun 84 Prozent betragen und am Donnerstag in Kraft treten, teilte die chinesische Führung mit.
Damit erreicht der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt eine weitere Eskalationsstufe. In der Nacht zum Mittwoch um 0:01 Uhr Ortszeit waren weitere Sonderzölle gegen Waren aus China, die damit nun insgesamt 104 Prozent betragen, in Kraft getreten. China ist verglichen mit anderen Ländern, die mit den USA Handel betreiben, von besonders hohen Zöllen betroffen.
Auch andere Handelspartner:innen betroffen
Der US-Präsident will mit Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktion in die USA verlagern. Zugleich sollen die Zolleinnahmen dazu dienen, im Wahlkampf versprochene Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren.
Parallel traten am Mittwoch auch die neuen US-Sonderzölle gegen viele andere Länder in Kraft, die mit den USA Handel betreiben. Für die EU gelten 20 Prozent, für Importe aus anderen Ländern werden teils noch höhere Abgaben fällig. Mit seiner aggressiven Zollpolitik verbreitet Trump an den Märkten weltweit große Unsicherheit.
Dieser Beitrag wurde am 9. April 2025 um 14.00 Uhr aktualisiert.