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Sozialplan steht: Karstadt meldet „Durchbruch“ bei Sanierungsverhandlungen

Von Jan Schroder

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Der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt hat am Wochenende nach langen Verhandlungen einen Kompromiss mit den Arbeitnehmervertretern in wichtigen, bisher strittigen Punkten gefunden. Mit der Einigung sei Karstadt „bei der Sanierung einen entscheidenden Schritt weitergekommen“, erklärte das Unternehmen am Sonntag. In den Gesprächen, bei denen es vor allem um den Umfang und die Konditionen des nötigen Personalabbaus gegangen war, sei am Vortag ein „Durchbruch“ geschafft worden. Karstadt wird nun wohl deutlich weniger Mitarbeiter entlassen, als zuletzt befürchtet worden war, konnte aber wichtige Strukturveränderungen im Personalbereich durchsetzen.

Laut einer Unternehmensmitteilung war der nun gefundene Kompromiss das Ergebnis von „harten und intensiven Verhandlungen“ mit dem Gesamtbetriebsrat und der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. Auch die Arbeitnehmervertreter hatten am Ende Grund zur Zufriedenheit: Die Zahl der Entlassungen sei durch die Einigung auf Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen gegenüber früheren Planungen von 2.750 auf 1.400 reduziert worden, ließ Hellmut Patzelt, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, am Sonnabend wissen.

Karstadt selbst verkündete keine konkreten Zahlen: „Durch sozialverträgliche Maßnahmen, die in Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern im Vorfeld durchgeführt wurden, konnte die Zahl der noch zu entlassenden Mitarbeiter bereits erheblich gesenkt werden“, erklärte das Unternehmen. Für die Angestellten, die trotzdem gehen müssen, werde in Absprache mit dem Betriebsrat eine Transfergesellschaft gegründet, „um von Kündigung betroffene Mitarbeiter bestmöglich weiterzuqualifizieren“. Im „Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten“ solle „der Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet“ werden, versicherte Karstadt.

Das Unternehmen sieht sich auf seinem Sanierungskurs „hundertprozentig im Zeitplan“

Die angestrebten Umstrukturierungen konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben durchsetzen: „Es werden wie geplant spezialisierte Serviceteams für die Warenversorgung gebildet, damit sich die Mitarbeiter im Verkauf auf die Beratung der Kunden konzentrieren können“, erklärte Karstadt. Hier setze das Unternehmen nun „auf Freiwilligkeit und Fluktuation“, auf „Änderungskündigungen und Abgruppierungen“ werde verzichtet. Dieses Ergebnis gilt als Verhandlungserfolg der Gewerkschafter, die eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für betroffene Mitarbeiter befürchtet hatten. Karstadt sieht die Einigung auf die neuen Strukturen trotzdem als Durchbruch: Der Einzelhändler könne mit der Maßnahme „wirtschaftlich vertretbar seinen Beratungs- und Serviceanspruch massiv ausbauen“, hieß es aus Essen. Das Unternehmen liege nun „hundertprozentig im Zeitplan der erforderlichen Sanierung“.

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