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Schwache Geschäfte in China lassen Prada stagnieren

Von Jan Schroder

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Der italienische Luxusmodekonzern Prada SpA ist im Geschäftsjahr 2015/16 nicht vom Fleck gekommen. Vorläufigen Zahlen zufolge verfehlte der Umsatz mit 3,5 Milliarden Euro das Vorjahresniveau knapp (-0,2 Prozent). Auch günstige Wechselkursveränderungen konnten den leichten Rückgang nicht verhindern. Vor allem die schwächere Nachfrage in China machten den Italienern zu schaffen.

„Während des gesamten Jahres 2015 hatten wir es mit einem wirtschaftlichen Umfeld zu tun, das von extremen Unsicherheiten an den Devisenmärkten und Verschlechterungen der geopolitischen Situation in vielen Regionen geprägt war“, erklärte CEO Patrizio Bertelli. Beide Faktoren hätten zu großen Preisschwankungen sowie „plötzlichen und unvorhersehbaren Veränderungen bei den Touristenzahlen“ geführt.

Gut liefen die Geschäfte in Europa: Dort stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. Januar endete, um sechs Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent). Überdurchschnittlich entwickelte sich nach Angaben des Unternehmens der italienische Heimatmarkt. Ansonsten profitierte Prada in Europa weiterhin vom „anhaltenden Zustrom von Touristen aus den USA und dem asiatisch-pazifischen Raum“. Auch in Japan verzeichnete der Konzern solide Zuwächse: Dier Erlöse wuchsen um elf Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent). Damit konnte der Konzern dort seit 2010 in jedem Jahr zulegen.

Trotz positiver Währungseffekte verfehlte der Konzernumsatz das Vorjahresniveau knapp

In anderen wichtigen Märkten kaschierte der Wertzuwachs der Lokalwährungen gegenüber dem Euro die sinkende Nachfrage. Das war in Amerika der Fall, wo der ausgewiesene Umsatz aufgrund des starken US-Dollarkurses um fünf Prozent stieg. Währungsbereinigt sank er allerdings um neun Prozent. Im Mittleren Osten wuchsen die Erlöse um elf Prozent, bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften sie trotz eines Aufwärtstrends im vierten Quartal um fünf Prozent.

Angesichts schwacher Geschäfte in China sank der Umsatz im asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans trotz positiver Wechselkurseffekte auch in der Berichtswährung: Er ging um vier Prozent zurück. Währungsbereinigt brach er sogar um 16 Prozent ein.

Dass der Konzern bei Umsatz in etwa das Vorjahresniveau erreichte, verdankte er Zuwächsen im eigenen Einzelhandel. Insgesamt stiegen die Retail-Erlöse nicht zuletzt dank zahlreicher Neueröffnungen um etwa 2,5 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro. Im Großhandelsgeschäft sank der Umsatz um 16,5 Prozent auf 444 Millionen Euro, was auch strategischen Maßnahmen geschuldet war, die zur Trennung von einigen Handelspartnern führten. Ziel des Unternehmens ist schon länger, den Umsatzanteil des margenstarken eigenen Einzelhandels zu erhöhen.

Wenig erfreulich entwickelte sich erneut die Top-Marke Prada: Ihre Einzelhandelserlöse stiegen nach Angaben des Konzerns nur aufgrund positiver Währungseffekte um ein Prozent auf knapp 2,49 Milliarden Euro. Besser sah es bei der günstigeren Zweitlinie Miu Miu (+10 Prozent, währungsbereinigt +1 Prozent) und beim Schuhlabel Church’s (+14 Prozent, währungsbereinigt +7 Prozent) aus.

Das vollständige Zahlenwerk für 2015/16 will Prada im April veröffentlichen.

Foto: Prada

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