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Ralph Lauren: Reformen zeigen Wirkung

Von Jan Schroder

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Auch für das zweite Quartal 2015/16 musste der US-amerikanische Bekleidungskonzern Ralph Lauren Corporation Rückgänge beim Umsatz und Ergebnis melden. Trotzdem war die Unternehmensleitung mit den Resultaten ausgesprochen zufrieden. Einerseits waren die Zahlen weit weniger schlecht ausgefallen, als zuvor befürchtet worden war, andererseits zeigen die umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen offenbar Wirkung.

„Ich bin erfreut darüber, dass der Konzern anfängt, von unseren strategischen Initiativen und Investitionen zu profitieren“, sagte Firmengründer Ralph Lauren, der sich kürzlich auf den Posten des Executive Chairmans zurückgezogen hat, aber weiterhin den kreativen Kurs des Unternehmens bestimmt.

Der Umsatz belief sich im abgelaufenen Quartal, das am 26. September endete, auf 1,97 Milliarden US-Dollar (1,83 Milliarden Euro). Damit lag er um ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Rückläufig waren die Erlöse aber lediglich aufgrund ungünstiger Wechselkursveränderungen: Währungsbereinigt wuchs der Umsatz um vier Prozent. Sowohl im Einzel- wie auch im Großhandelsgeschäft drückte der starke US-Dollar die Erlöse: Im Retail-Segment schrumpften sie daher um ein Prozent auf 996 Millionen US-Dollar. Währungsbereinigt bedeutete das eine Verbesserung um fünf Prozent, was das Unternehmen auf Neueröffnungen und starke Zuwächse im Online-Geschäft zurückführte. Der Umsatz im Großhandelsgeschäft sank um zwei Prozent auf 927 Millionen US-Dollar. Das währungsbereinige Wachstum um drei Prozent begründete der Konzern mit guten Geschäften in Europa. Die Lizenzeinnahmen stiegen um fünf Prozent (währungsbereinigt +7 Prozent) auf 47 Millionen US-Dollar.

Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal um rund zwanzig Prozent, war aber höher als erwartet

Das operative Ergebnis sank aufgrund von Wertberichtigungen und hohen Restrukturierungskosten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19,6 Prozent auf 230 Millionen US-Dollar, der Nettogewinn um 20,4 Prozent auf 160 Millionen US-Dollar (149 Millionen Euro). Der verwässerte Gewinn pro Aktie lag bei 1,86 US-Dollar und damit deutlich über der Marke von 1,73 US-Dollar, die von Analysten erwartet worden war. Trotz der überraschend guten Zahlen blieb das Unternehmen vorsichtig und sah davon ab, seine Jahresprognose zu erhöhen.

Die Einsparungen aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen werden voraussichtlich höher ausfallen als geplant

„Wir haben einige wichtige Ziele erreicht, darunter den weltweiten Start von Polo Sport, die Einführung unserer neuen globalen Markenstruktur und starke Zuwächse im Auslandsgeschäft während des vergangenen Quartals“, sagte Ralph Lauren. Die Vorteile der neuen Markenstruktur, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten in wesentlichen Teilen umgesetzt hatte, ließen sich bereits an den Zahlen ablesen: Der operative Gewinn habe im abgelaufenen Quartal von den Maßnahmen profitiert, erklärte das Unternehmen. Die einmaligen Kosten des Umbaus bezifferte der Konzern auf 120 bis 150 Millionen US-Dollar. Von diesen Belastungen seien 83 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr verbucht worden, 38 Millionen US-Dollar davon im zweiten Quartal. Den möglichen Effekt der Restrukturierung hält das Unternehmen inzwischen sogar für größer, als zu Beginn der Reformen eingeplant worden war: Hatte das Management ursprünglich jährliche Einsparungen von etwa 100 Millionen US-Dollar erwartet, rechnet es nun mit 110 Millionen US-Dollar.

Foto: Ralph Lauren

Ralph Lauren