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Puma punktet im Damensegment: Umsatz und Ergebnis steigen im ersten Quartal

Von Jan Schroder

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Vor nicht allzu langer Zeit war es um den Sportartikelhersteller Puma nicht sonderlich gut bestellt gewesen. Das Label hatte seinen früheren Glanz weitgehend verloren und jahrelang schwache Resultate vorgelegt. Doch nach einem Wechsel auf dem Chefposten und einschneidenden Reformen erzielt die Traditionsmarke aus Herzogenaurach inzwischen wieder solide Zuwächse. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016 stieg der Umsatz erneut, auch beim Ergebnis konnte Puma zulegen. So ist die deutsche Tochter für den französischen Mutterkonzern Kering inzwischen vom Sorgenkind zum Wachstumsmotor geworden. Dazu trug auch Popstar Rihanna ihren Teil bei.

Trotz negativer Währungseffekte in einigen Märkten konnte Puma seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres um 3,7 Prozent auf 851,9 Millionen Euro steigern. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse sogar um 7,3 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um 10,1 Prozent auf 41,3 Millionen Euro, der Quartalsüberschuss um 4,0 Prozent auf 25,8 Millionen Euro.

Damit erreichte das Unternehmen die selbstgesteckten Ziele: „Die Entwicklung im ersten Quartal 2016 entsprach unseren Erwartungen. In allen Produktsegmenten und Regionen konnten wir ein organisches Wachstum verzeichnen“, erklärte CEO Bjørn Gulden. Als der Norweger vor rund drei Jahren den Chefsessel von seinem glücklosen Vorgänger Franz Koch übernahm , war Puma ein Sanierungsfall. Mit einem energischen Reformkonzept hat Gulden die Marke, die im Vergleich mit erfolgreicheren Konkurrenten wie Nike oder Adidas weit ins Hintertreffen geraten war, inzwischen wieder auf den richtigen Weg gebracht, auch wenn die Wachstumsraten noch nicht an diejenigen der Mitbewerber heranreichen.

Währungsbereinigt konnte Puma weltweit wachsen

Im ersten Quartal konnte Puma in allen wichtigen Märkten punkten. In der Region EMEA, die Europa, den Mittleren Osten und Afrika umfasst, stieg der Umsatz um 3,8 Prozent (währungsbereinigt +6,6 Prozent) auf 354,4 Millionen Euro. Hier profitierte Puma bereits von der Fußball-Europameisterschaft, die im Sommer in Frankreich ausgetragen wird: „Vor allem Deutschland, Österreich und Frankreich verzeichneten ein starkes Wachstum, wobei sich insbesondere die Kategorie Teamsport aufgrund der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft gut entwickelte“, erklärte das Unternehmen.

In Amerika verhinderte nur ungünstige Wechselkursveränderungen bessere Zahlen. Dort gingen die Erlöse um 0,3 Prozent auf 288,1 Millionen Euro zurück. Währungsbereinigt ergab sich ein Wachstum um 5,4 Prozent. „Alle wichtigen Länder in der Region verbesserten sich, jedoch litt Lateinamerika deutlich unter der Schwäche der lokalen Währungen, insbesondere des Argentinischen Peso“, erläuterte Puma. In Asien fiel die Umsatzentwicklung am besten aus: Dort stiegen die Quartalserlöse um 9,8 Prozent (währungsbereinigt +11,2 Prozent) auf 209,4 Millionen Euro. „Am schnellsten wuchs China, gefolgt von Indien“, teilte das Unternehmen mit.

Dass Puma inzwischen wieder wachsen kann, liegt an einigen Faktoren. So profitiert das Unternehmen davon, dass die Nachfrage nach Turnschuhen weltweit Fahrt aufgenommen hat. In diesem Segment steigerten die Herzogenauracher ihren Umsatz um 3,7 Prozent (währungsbereinigt +8,5 Prozent) auf 392,0 Millionen Euro. Die Konkurrenz hatte zuletzt im Schuhgeschäft allerdings noch um einiges deutlicher zulegen können.

Dank Rihanna: Puma erzielte im Damensegment zuletzt "hervorragende Ergebnisse"

Ausgesprochen gut aufgestellt ist Puma in einem Bereich, den derzeit alle großen Sportartikler angesichts noch ungenutzter Wachstumspotenziale besonders ins Visier genommen haben. Die Angebote für Frauen hätten „durch die Einführung neuer Produkte und Marketingkonzepte hervorragende Ergebnisse erzielt“, teilte das Unternehmen mit, ohne konkrete Zahlen für diese Sparte zu veröffentlichen. Zum Erfolg im Damensegment trug auch Popstar Rihanna bei. Die Sängerin war Ende 2014 zur Kreativdirektorin ernannt worden , im Februar stellte sie ihre erste komplette Puma-Kollektion in New York vor . „Wir haben eine Reihe von Produkten – aus der Zusammenarbeit mit Rihanna und in unserer Hauptproduktlinie – für unsere weiblichen Konsumenten erfolgreich eingeführt. Wichtige Schuhmodelle wie der Creeper und der Fenty-Trainer waren innerhalb von Tagen oder Wochen ausverkauft“, erklärte Puma.

Die jüngsten Quartalszahlen gaben dem Vorstand keine Veranlassung, seine Prognosen für das Gesamtjahr zu ändern. So erwartet er weiterhin „einen währungsbereinigten Anstieg der Umsatzerlöse im hohen einstelligen Prozentbereich“ und ein operatives Ergebnis (EBIT) „in einer Bandbreite zwischen 115 Millionen und 125 Millionen Euro“. Wie die gesamte Branche hofft auch Puma auf Rückenwind durch die im Sommer anstehenden sportlichen Großereignisse. „Die Copa América, die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele in Rio werden positive Auswirkungen auf unsere Industrie haben“, sagte CEO Gulden.

Foto: Puma
Kering
Puma