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Puma: Corona-Krise sorgt für Quartalsverlust von fast 96 Millionen Euro

Von Jan Schroder

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Der deutsche Sportartikelhersteller Puma SE hat das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020 mit einem hohen Verlust abgeschlossen. Schuld waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die zu empfindlichen Umsatzeinbußen führten. Nach dem Tiefpunkt im April beobachtete das Unternehmen zuletzt aber deutliche Erholungstendenzen.

„Das zweite Quartal 2020 war das schwierigste Quartal, das ich jemals erlebt habe. Ein Virus, das 85 Prozent des gesamten weltweiten Sport- und Modegeschäfts lahmlegt, war eine Erfahrung, die ich niemals erwartet hätte“, räumte CEO Bjørn Gulden am Mittwoch in einem Zwischenbericht ein. „Oberste Priorität in dieser Situation hatte die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter. Dann kümmerten wir uns um die Sicherstellung von Finanzierung und Liquidität, damit wir die Krise überleben. Zuletzt lag unser Fokus darauf, unser Geschäft kurzfristig so zu gut wie möglich zu führen, ohne die mittelfristige Wachstumsdynamik unserer Marke zu gefährden.“

Im zweiten Quartal sinkt der Umsatz um 32 Prozent

Mit 831,1 Millionen Euro lag der Konzernumsatz um 32,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 30,7 Prozent. Im Laufe des Berichtszeitraums machten sich die Lockerungen von Schutzmaßnahmen in wichtigen Märkten zunehmend bemerkbar: „Das Quartal begann mit einem Umsatzeinbruch von minus 55 Prozent im April. Im Mai erholte sich das Geschäft etwas, lag allerdings mit einem Umsatzminus von 38 Prozent weit unter dem Vorjahr. Im Juni setzte eine deutliche Verbesserung ein und wir verbuchten einen Rückgang von lediglich 6 Prozent“, erläuterte Gulden.

In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, sank der Umsatz um 31,3 Prozent (währungsbereinigt -30,0 Prozent) auf 308,5 Millionen Euro, in Amerika sogar um 45,0 Prozent (währungsbereinigt -43,1 Prozent) auf 254,3 Millionen Euro. Im asiatisch-pazifischen Raum hielten sich die Einbußen demgegenüber in Grenzen: Dort schrumpften die Erlöse lediglich um 14,8 Prozent (währungsbereinigt -14,2 Prozent) auf 268,3 Millionen Euro. In China kehrte Puma sogar bereits wieder auf den Wachstumskurs zurück: Dort stieg der Umsatz währungsbereinigt um 15,6 Prozent.

Der Konzern verzichtet weiterhin auf konkrete Prognosen

Das Ergebnis litt unter den Umsatzeinbußen, aber auch unter einem Rückgang der Rohertragsmarge von 49,3 auf 43,9 Prozent. Das Unternehmen begründete das mit „höheren Rabatte, Abwertungen auf Vorräte und Rückstellungen für Retouren bedingt durch Covid-19 sowie negative Währungseffekte“. So musste Puma trotz kräftiger Kostensenkungen einen operativen Verlust in Höhe von 114,8 Millionen Euro melden. Im Vorjahresquartal hatte der Sportartikler noch einen Betriebsgewinn von 80,3 Millionen Euro erzielt. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 95,6 Millionen Euro, nachdem im zweiten Quartal 2019 ein Überschuss von 49,7 Millionen Euro verbucht worden war.

Im gesamten ersten Halbjahr sank der Umsatz damit um 16,3 Prozent (währungsbereinigt -15,4 Prozent) auf 2,13 Milliarden Euro. Der Nettoverlust belief sich auf 59,4 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatte Puma ein Konzernergebnis in Höhe von 144,1 Millionen Euro erzielt.

Angesichts der weiterhin schwierigen Lage verzichtete das Unternehmen auf Prognosen. „Die mit dem Virus verbundene Unsicherheit und die Tatsache, dass die Zahl der Infektionen weltweit weiter ansteigt, machen es unmöglich, einen präzisen Finanzausblick auf das Gesamtjahr zu geben“, erläuterte CEO Gulden. „Unsere mittelfristige Strategie sieht vor, dass wir vollständig in die Produktentwicklung für das Jahr 2021 und weiterhin in unser Marketing investieren, digitale Sell-in Meetings mit unseren Handelspartnern durchführen und auf ein hohes Maß an lokaler Entscheidungsfindung setzen.“

Bild: Puma

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