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Permira ist mit Boss-Ausstieg fast durch - Anteil sinkt gen 10 Prozent

Von DPA

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Der Finanzinvestor Permira ist bei seinem geplanten Ausstieg beim Modekonzern Hugo Boss einen großen Schritt vorangekommen. Durch die Platzierung von Aktien am Markt und dem Verkauf eines Pakets an den neuen, alten Großaktionär Marzotto nimmt der Investor weitere rund 1,4 Milliarden Euro ein. Der Anteil an dem Metzinger Bekleidungshersteller aus dem MDax sinkt dadurch von zuletzt 32 Prozent auf weniger als 14 Prozent. Damit fällt die Beteiligung von Permira unter die wichtige Marke von 25 Prozent - der sogenannten Sperrminorität. Der Finanzinvestor kann damit wichtige Entscheidungen nicht mehr blockieren.

Permira war 2007 über den Kauf des italienischen Modekonzerns Valentino zur Hugo-Boss-Mehrheit gekommen. 2009 hatte der Investor den deutschen Hersteller dann aus dem italienischen Konzern herausgelöst und in die Holding Red & Black eingebracht. Da der Kurs der Hugo-Boss-Aktie seitdem stark gestiegen ist, hat Permira seit 2011 immer wieder Boss-Aktien verkauft. Im vergangenen Sommer hatte es Spekulationen gegeben, dass sich Permira von dem damals noch rund 50-prozentigen Aktienpaket möglichst im Ganzen trennen will.

Händler : Platzierungspreis von 102 Euro

Dazu kam es jedoch nicht, so dass im September und Dezember Papiere für rund 1,3 Milliarden Euro auf den Markt geworfen wurden. Da der Streubesitz und damit die mittelfristigen Dax-Chancen mit den Verkäufen steigen, wurden die Platzierungen am Markt gut verdaut - Ende Januar hat die Aktie mit 116,45 Euro gar ein Rekordhoch erreicht. Wegen der Erwartung weiterer Verkäufe durch Permira gab das Papier seitdem aber wieder etwas nach. 2009 hatte das Papier zeitweise noch weniger als 10 Euro gekostet.

Am Dienstag verlor das Papier am Vormittag 3,24 Prozent auf 106,05 Euro und lag damit über dem kolportierten Platzierungspreis. Händlern zufolge wurden 9 Millionen Aktien für 102 Euro das Stück an institutionelle Investoren losgeschlagen. Damit wäre der Umfang des Verkaufs noch etwas größer ausgefallen als am Montagabend mitgeteilt. Hugo Boss hatte bekanntgegeben, dass Permira mindestens 7,35 Millionen Aktien oder 10,4 Prozent des Kapitals verkaufen will.

Alter Bekannter beteiligt sich wieder direkt

Zudem hat das Unternehmen mit der Familie Marzotto einen weiteren Großaktionär bekommen. Sie kauft der Permira-Tochter Red & Black Lux Aktien für rund 500 Millionen Euro ab. Zu dem von Händlern genannten Platzierungspreis wären das knapp fünf Millionen Aktien oder fast sieben Prozent der Anteile. Die Familie Marzotto ist in Metzingen nicht unbekannt. Der Textilkonzern der Familie war früher Eigentümer des italienischen Modekonzerns Valentino Fashion Group (VFG) und damit auch von Hugo Boss.

Marzotto hält zudem früheren Angaben zufolge eine Minderheitsbeteiligung an Red & Black. Aus diesem Grund hatte es im vergangenen Jahr auch immer wieder Gerüchte gegeben, dass die Italiener wieder das Ruder bei Boss übernehmen wollen. Aktuelle Angaben über die Beteiligung Marzottos an Red & Black waren auf Anfrage zunächst nicht zu erhalten. Sollten es wie früher kommuniziert rund ein Fünftel sein, würden die Familie nach der Transaktion vom Dienstag direkt und indirekt bei knapp zehn Prozent liegen. (dpa)

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