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Nach schwachem dritten Quartal: Abercrombie & Fitch senkt Jahresprognose für 2014/15

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Jugendmodespezialist Abercrombie & Fitch konnte mit seinem Ergebnis im dritten Quartal 2014/15, das am 1. November endete, die nicht sonderlich hohen Erwartungen erfüllen. Angesichts der zuletzt schwachen Umsatzentwicklung, an der sich auch in den kommenden Wochen wenig ändern dürfte, schraubte das Unternehmen seine Jahresprognose allerdings deutlich herunter.

Abercrombie & Fitch steckt seit längerem in der Krise. Mit tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen versucht das Management, gegenzusteuern. So verzichtet die Marke mittlerweile auf ihre plakativen Logos, zudem wurde das Filialnetz in den USA verkleinert. Im abgelaufenen Quartal setzte sich der Umsatzrutsch allerdings fort: Bereits vor einigen Wochen teilte das Unternehmen mit, dass die Erlöse mit 911,4 Millionen US-Dollar das Vorjahresniveau um zwölf Prozent verfehlt hätten. Der Nachfrageschwund spiegelte sich in der Umsatzentwicklung auf vergleichbarer Fläche: In den stationären Stores in den USA sanken die Erlöse flächenbereinigt um zehn Prozent, im Ausland sogar um 22 Prozent. Immerhin stieg der Online-Umsatz weltweit um acht Prozent.

Anders als im Vorjahresquartal schrieb Abercrombie & Fitch immerhin schwarze Zahlen: Der Nettogewinn belief sich auf 18,2 Millionen US-Dollar (0,26 US-Dollar je Aktie), nachdem vor einem Jahr ein Verlust in Höhe von 15,6 Millionen US-Dollar (-0,20 US-Dollar je Aktie) verbucht werden musste. Verantwortlich für die Verbesserung waren allerdings Sondereffekte. Im Vorjahresquartal hatten Wertberichtigungen bei zahlreichen Läden, die Restrukturierung der Marke Gilly Hicks und weitere Sanierungskosten das Nettoergebnis mit 56,2 Millionen US-Dollar belastet und das Unternehmen damit in die Verlustzone gedrückt. Im gerade abgelaufenen Quartal beliefen sich die restrukturierungsbedingten Einmalbelastungen lediglich auf 12,2 Millionen US-Dollar. Bereinigt um diese Sondereffekte sank das Ergebnis pro Aktie um rund 19 Prozent von 0,52 auf 0,42 US-Dollar. Damit lag es am oberen Ende der jüngsten Prognose und leicht über den Erwartungen der Analysten.

Konzernchef Mike Jeffries hofft, dass die Restrukturierungsmaßnahmen im Laufe des kommenden Jahres erste Früchte tragen werden

CEO Mike Jeffries betonte allerdings erneut, dass die aktuellen Quartalszahlen insgesamt „enttäuschend“ ausgefallen seien. Die Marktbedingungen im Young-Apparel-Segment seien „weiterhin äußerst herausfordernd“ gewesen. Dementsprechend liegt die neue Ergebnisprognose für das Gesamtjahr deutlich unter der, die das Unternehmen nach den ersten sechs Monaten – also vor dem schwachen Herbstgeschäft – veröffentlicht hatte. War das Management Ende August noch von einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 2,15 und 2,35 US-Dollar ausgegangen, rechnet es nun nur noch mit 1,50 bis 1,65 US-Dollar. Bekräftigt wurde das Ziel, im laufenden Jahr etwa sechzig unprofitable Läden in den USA zu schließen.

Konzernchef Jeffries glaubt aber weiterhin, dass sein Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Der Umsatztrend habe sich im November und am wichtigen „Black Friday“-Wochenende etwas verbessert, sagte er. Trotzdem würden die Bedingungen im vierten Quartal insgesamt „schwierig“ bleiben. „Langfristig gesehen sind wir nach wie vor davon überzeugt, die richtigen Schritte eingeleitet zu haben, um das Unternehmen in eine erfolgversprechende Position zu bringen“, erklärte er. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählte er das neue Erscheinungsbild der Marke, Veränderungen im Produktsortiment und in der Kundenkommunikation, Investitionen in Online- und Omni-Channel-Angebote und weitere Sparanstrengungen sowie die neue Gewichtung im eigenen Einzelhandel durch Neueröffnungen im Ausland bei gleichzeitigen Ladenschließungen in den USA. In der Summe bedeuteten diese Initiativen eine „grundlegende Veränderung“ des Unternehmens, erklärte Jeffries und ergänzte: „Wir sind zuversichtlich, dass die ersten positiven Effekte im Laufe des Jahres 2015 sichtbar werden“.

Abercrombie & Fitch