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Nach Krisenjahr 2020: Adidas hofft wieder auf kräftige Zuwächse

Von Jan Schroder

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Der deutsche Sportartikelanbieter Adidas AG hat das Geschäftsjahr 2020 mit hohen Einbußen beim Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Nach überraschend soliden Zahlen im vierten Quartal will der Konzern im laufenden Jahr aber wieder deutlich zulegen.

„Für das Geschäftsjahr 2021 sind wir sehr zuversichtlich gestimmt“, erklärte CEO Kasper Rorsted am Mittwoch in einer Mitteilung. „Wir werden im ersten Jahr unseres neuen Strategiezyklus schnell aus den Startblöcken kommen und rechnen mit einem weltweiten Umsatzwachstum im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich.“

Aufgrund der Folgen der Covid-19-Pandemie sank der Konzernumsatz im Jahr 2020 um 16,1 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen begründete den Rückgang mit den zeitweiligen Ladenschließungen in wichtigen Märkten und niedrigeren Kundenfrequenzen in den geöffneten Stores. Ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum um 53 Prozent auf über vier Milliarden Euro im Onlinegeschäft konnte die Einbußen im stationären Handel nicht kompensieren. Bei der Hauptmarke Adidas schrumpften die Erlöse um 15,9 Prozent (währungsbereinigt -13,3 Prozent) auf 18,1 Milliarden Euro, bei der Marke Reebok, von der sich der Konzern trennen will, ging der Umsatz um 19,4 Prozent (währungsbereinigt -16,1 Prozent) auf 1,41 Milliarden Euro zurück.

Der Nettogewinn sackte 2020 um 78 Prozent ab

Trotz umfangreicher Sparmaßnahmen verfehlte der Gewinn das Vorjahresniveau deutlich, was auch an negativen Sondereffekten lag: „Die Entwicklung des Betriebsergebnisses wurde durch verschiedene coronavirusbedingte Belastungen vor allem im ersten Halbjahr 2020 deutlich negativ beeinflusst“, erläuterte der Konzern. Dazu zählten „vor allem Produktrücknahmen in China, Kosten im Zusammenhang mit Stornierungen von Bestellungen, höhere Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen sowie die Wertminderung der Einzelhandelsgeschäfte und des Reebok-Markenrechts“.

Das Unternehmen bezifferte die aus diesen Faktoren resultierenden Einmalbelastungen auf insgesamt rund 500 Millionen Euro. Infolgedessen sank das Betriebsergebnis um 71,8 Prozent auf 751 Millionen Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn sackte um 78,1 Prozent auf 432 Millionen Euro ab.

Im vierten Quartal erzielte Adidas wieder ein währungsbereinigtes Umsatzplus

Im vierten Quartal konnte der Konzern trotz „großer Herausforderungen vor allem in Europa“ die Erwartungen übertreffen. Aufgrund negativer Wechselkurseffekte sank der Umsatz um 5,0 Prozent auf 5,55 Milliarden Euro, währungsbereinigt legte er aber nach Angaben des Unternehmens um ein Prozent zu. Aufgrund der erneuten Lockdowns vor dem Jahreswechsel gingen die Erlöse in Europa zurück, in allen anderen Marktregionen lagen sie währungsbereinigt über dem Niveau des Vorjahresquartals. Der weltweite Umsatz im eigenen E-Commerce wuchs dabei um 43 Prozent.

Auch beim Ergebnis wurde der Abwärtstrend deutlich gebremst: Der operative Gewinn sank lediglich um 7,9 Prozent auf 225 Millionen Euro, der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss gab um 9,5 Prozent auf 151 Millionen Euro nach.

Für 2021 prognostiziert der Konzern deutliche Verbesserungen beim Umsatz und Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand nun „eine starke Erholung der Umsatzentwicklung“. Konkret rechnet er mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg „im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich“. Dazu sollen währungsbereinigte Zuwächse um zwanzig bis dreißig Prozent in den besonders dynamischen Regionen China, Asien-Pazifik und Lateinamerika beitragen. In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, peilt das Unternehmen ein Plus „im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich“ an, in Nordamerika sollen die Erlöse um einen hohen einstelligen Prozentsatz wachsen.

Dementsprechend rechnet der Konzern auch mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung: Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen wird den Prognosen zufolge auf 1,25 bis 1,45 Milliarden Euro steigen. Bei den Aussichten ist die Marke Reebok, die in absehbarer Zeit verkauft werden soll, schon nicht mehr berücksichtigt.

Foto: Adidas

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Adidas AG
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