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Nach Insolvenz: Droht Esprit jetzt rechtlicher Ärger?

Trotz der Insolvenz 2024 und dem Übergang zum Lizenzmodell nimmt die Saga um den Modekonzern Esprit weiterhin kein Ende.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt inzwischen gegen den Bekleidungsriese. Ein Sprecher der Behörde bestätigte am Freitag gegenüber FashionUnited, dass die Staatsanwaltschaft ein Anfangsverdacht strafbaren Verhaltens bejahte. Zuvor hatte das Manager Magazin über die Ermittlungen berichtet.

Spekulationen häufen sich

Gegen wen sich der Verdacht richtet und welche konkreten Vorwürfe geprüft werden, ist bislang nicht bekannt. Es könnte sich jedoch möglicherweise um Insolvenzverschleppung, steuerrechtliche Fragen und Vermögensverschiebungen handeln. Seit Monaten sollen renommierte Wirtschaftskanzleien im Auftrag des Sachwalters Lucas Flöther rund 400 Terabyte an Daten ausgewertet haben. Dabei seien Hinweise aufgetaucht, die auf Insolvenzverschleppung, Steuerverstöße und Vermögensverschiebungen hindeuten, berichtet das Manager Magazin. Aktuell prüfen die Ermittler:innen, welche Personen faktisch die womöglich strafbaren Entscheidungen getroffen haben könnten.

Zu den von Flöther und seinem Team identifizierten Vorgängen gehört, dass die Esprit Europe Services GmbH und die Esprit Europe GmbH im November und Dezember 2023 offenbar Geschäftsanteile und Markenrechte in die USA übertrugen. Von dort sollen die Rechte auf die Britischen Jungferninseln in eine Gesellschaft namens Million Success Resources Limited gelangt sein. Zum Zeitpunkt der Übertragung Ende 2023 war die Zentrale in Deutschland möglicherweise bereits zahlungsunfähig. Im Frühjahr 2024 sollen laut Insiderinformationen zudem Steuerguthaben deutscher Gesellschaften ins Ausland transferiert worden sein. Außerdem deuten Datensätze darauf hin, dass eine Zahlung von mehr als 15 Millionen Euro aus einem länger zurückliegenden Rechtsstreit an Esprit geflossen sein soll.

Laut Insiderangaben plant Flöther voraussichtlich, in Kürze vor dem Landgericht Düsseldorf Zivilklage einzureichen, um Gelder für die Gläubiger geltend zu machen.

Anm. D. Red.: FashionUnited hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, die Kanzlei Flöther & Wissing sowie einen Sprecher von Esprit um Stellungnahme gebeten.


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